Sommer in Binz auf Rügen

Für unseren Sommerurlaub sind wir nach Binz auf Rügen gefahren. Wir waren vorher noch nie dort und haben uns für eine Anreise mit dem Zug entschieden, was unsere Möglichkeiten auf der doch großen Insel einschränkte. Wir haben also ein Hotel mit gutem Spa Bereich gebucht, damit wir auch bei schlechtem Wetter auf unsere Kosten kommen. Das Hotel am Meer hat zwar relativ kleine Zimmer, aber das Frühstück und der Spa Bereich sind spitze.

Hotel am Meer

Damit die Zugfahrt nicht zu lang wird, haben wir die An- und Abreise jeweils unterbrochen. Auf dem Hinweg in Leipzig und auf dem Rückweg in Berlin. Das war eine gute Entscheidung, weil mehr als 10 Stunden Zug fahren zu viel ist.

Natur und wandern

Am ersten Tag sollte es erst gegen Mittag schön werden und so sind wir den Hochuferwanderweg von Binz nach Seelin gelaufen. Dieser führt durch dichte Wälder und bietet immer wieder einen tollen Ausblick auf die Ostsee. Rügen war vor der Abholzung fast vollständig so dicht mit Wald bewachsen.

Wald

Der Wanderweg endet an der Seebrücke in Seelin. Diese sieht wesentlich beeindruckender aus als die in Binz, weil sie nicht nur ein einfacher Steg ist. Der Strand und die Uferpromenade in Binz sind dafür viel schöner als in Seelin, weil Seelin an einem Hochufer liegt und im Gegensatz zu Binz keinen direkten zur Ostsee hat.

Seelin

Auf halbem Weg zwischen Binz und Seelin liegt der idyllische Schwarze See. An seinen Ufern bildet sich Moor, was relativ selten ist.

Schwarzes Meer

Sonne, Strandkorb, Meer

Das Wetter während unseres Aufenthaltes auf Rügen war viel besser als erwartet. Wir hatten fast keinen Regen sondern meist Sonne bei Temperaturen bis 30 Grad. Da die Ostsee immerhin 19 Grad hatte, war ich tatsächlich das erste mal im Leben in der Ostsee schwimmen. Beinahe wäre das zwar an den Quallen gescheitert, aber ein tapferes ignorieren hat geholfen.

Das Meer

In den Morgenstunden war es manchmal windstill und die Ostsee lag wie ein Spiegel da und verschmolz am Horizont mit dem Himmel. Ausgiebig frühstücken, Strand, Strandkorb, Sand und Spaziergang am Meer. Bewegung im Fitnessraum im Schwimmbad mit Gegenstromanlage. Sauna, sanarium, Dampfbad, relaxen und dann abends draußen mit Blick auf das Meer essen. So waren unsere Tage in Rügen. Schön, aber zu schnell vergangen.

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Leipzig – Stadt der Passagen

Woran denke ich bei Leipzig als erstes? Ans Allerlei, und das ist wirklich eklig. Da helfen auch keine Rettungsversuche. Dann als nächstes an die Montagsdemonstrationen, die in der Nikolaikirche ihren Ausgangspunkt hatten. Die friedlichen Demonstrationen und die Wende sind in Leipzig wichtiger Bestandteil der Erinnerung. Überall in der Stadt stehen dazu Schautafeln mit Bildern und Geschichten. Eine Ausstellung zu Leipzig vor der Wende, die aktuell im Museum der bildenden Künste (MDBK) gezeigt wird, haben wir leider nicht geschafft. Mich hätte interessiert, ob es dort auch nur schwarz-weiße Bilder aus der DDR Zeit gibt. Hatten die wirklich keine Farbfilme?

Wir waren das erste mal in Leipzig, um eine Pause auf dem Weg von München nach Rügen einzulegen. Für einen knappen Tag von Mittag bis Mittag haben wir uns die Stadt angeschaut. Nach Ankunft im schön renovierten Leipziger Bahnhof haben wir im Living Bach14 Hotel eingecheckt. Das liegt direkt an der Thomaskirche und dort haben wir den Panorama Rundgang gestartet.

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An Passagen haben wir bei Leipzig nicht gedacht. Hätten wir gewusst, das Leipzig die Stadt der Passagen ist, hätten wir den Besuch auf einen anderen Termin gelegt. Wir sind nämlich Sonntags angekommen und Montags abgefahren. Die vielen Passagen konnten wir daher gar nicht richtig anschauen und genießen, weil die Geschäfte geschlossen waren. Die Liste der Leipziger Passagen ist wirklich beeindruckend. Vor allem, weil einige Passagen schon sehr alt sind: Specks Hof bereits von 1908 und die Mädlerpassage von 1912. Es empfiehlt sich also, Leipzig während der Ladenöffnungszeiten zu besuchen.

Nicht nur die Passagen, auch die gut erhaltene historische Bausubstanz ist interessant und schön anzusehen. Da ist in den vergangenen Jahren viel Geld in die Restaurierung geflossen. Ich freue mich schon, wenn Leipzig mal wieder auf dem Weg liegt.

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Ausflug ins Ruhrgebiet: Zeche Zollverein, Gasometer und zwei Siedlungen

Ich habe Verwandte im Ruhrgebiet und war daher als Kind häufig dort. In Erinnerung habe ich von damals die Wohnungen, den Duisburger Zoo und Schrebergärten. An die Industrieanlagen kann ich mich nicht erinnern. Heute ist das Ruhrgebiet viel grüner, weil die meisten Industrieanlagen still stehen. Sie sind heute Museen und davon wollten wir nun einige sehen.

Dazu haben wir uns in den Pfingstferien in das Ruhrgebiet aufgemacht. Als Basis haben wir Mülheim an der Ruhr gewählt. Das Hotel Villa am Ruhrufer war dafür bestens geeignet. Das Spa Hotel war eine schöne Basis für unsere Ausflüge und da das Wetter nicht so gut war, willkommen zur Erholung. Ich hatte keine Vorstellung von Mülheim und war daher über die große Anzahl an Villen in der Straße der Millionäre überrascht.

Zeche Zollverein VerwaltungUnser erster Besuch galt der Zeche Zollverein. Die Zeche selbst ist für Besucher leider nicht zugänglich. Wir dachten natürlich, wir könnten in den Untergrund abfahren, aber das geht leider nicht. Zur Sicherung der Hohlräume ist die Anlage immer noch aktiv (ich habe verstanden zur Entwässerung) und kann daher nicht besucht werden.

Oberirdisch sind an die Zeche eine Kohlenwaschanlage und eine Kokserei angegliedert. Beide sind heute für Besucher durch Führungen zugänglich. Wir haben die Kokserei nur mit der Bahn von außen erkundet und uns auf die Kohlenwäscherei beschränkt. Die Führung dauert gut 2 Stunden und war sehr gut gemacht.

Bei Eintritt und Führungen kann man übrigens mit Groupon manchmal ein paar Euro sparen. Haben wir nicht gemacht, weil wir das da noch nicht wussten.

Der Lärm und der Dreck, der damals dort von den Arbeitern ausgehalten wurde musste, ist nur schwer vorstellbar. Durch eine von Band eingespielte Geräuschkulisse, die statt fast 100 nur 75 dezibel hatte, konnte wir eine gewisse Idee bekommen. Kein Wunder, dass die Kumpel im Alter fast taub waren.

Die Kohlenwäsche diente der Trennung von Kohle und Steinen. In mehrern Stufen wurde durch sieben, schütteln, blasen und waschen die Kohle vom Rest getrennt. Nachdem die Kohle das Tageslicht gesehen hatte, dauert es im Betrieb weniger als eine Stunde, bis sie sauber dem Bestimmungsort zugeführt wurde. Die Zeche stand am Wochenende still. Dann wurde geputzt und repariert. Nur so konnte die Anlage über viele Jahre in Betrieb gehalten werden.
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