High-speed Internet in München, manchmal schwer zu bekommen

Auch mehr als ein Jahr nach meinem letzten Gejammer über das langsame Internet bei mir Zuhause hat sich der Zustand nicht verbessert. Immer noch hänge ich an einer 16 Mbit Leitung und es kommen nicht mehr als 10 Mbit bei mir an. Das Thema Breitbandausbau und High-speed Internet bleibt aktuell, bezieht sich aber eigentlich nur auf ländliche Regionen. Vielleicht fängt die ländliche Region natürlich schon 500m hinter dem Mittleren Ring an. An der Bebauung ist es zumindest nicht erkennbar. M-Net spricht auf der Webseite viel von Glasfaserausbau, aber in meiner Strasse geht dieser nur bis zum Nachbarhaus. Eine Erweiterung ist laut Aussage des des telefonischen Supports nicht geplant.

Weg von M-Net

Also habe ich die Entscheidung getroffen, zu einem Anbieter zu wechseln, der die Telekom Infrastruktur nutzt. Die Telekom hat nämlich an meiner Adresse schon länger 50 Mbit im Angebot. Da mein Vertrag mit M-Net noch bis Februar nächsten Jahres läuft, hätte ich eigentlich keine Möglichkeit, jetzt schon zu wechseln. M-Net ist aber so kulant, die Leitung und die Rufnummern schon vor Ablauf des Vertrags freizugeben (bei weiterer Zahlung der Grundgebühr). Das eröffnet mir also den sofortigen Wechsel. Die nötigen Zahlungen an M-Net sollten sich mit der Einsparung, die durch die Wechsel-Angebote möglich sind, ausgleichen. So weit, so gut.

Zu welchem Anbieter wechseln?

Welcher Anbieter ist nun der beste für einen Wechsel? Das ist unendlich schwer zu sagen. Aufgrund der Erfahrungen mit M-Net hatte ich mir geschworen, keinen 24 Monats-Tarif mehr abzuschliessen. Kürzer laufende Verträge gibt es nach meinen Recherchen nur bei O2 und 1&1. O2 hat eine Drosselung der Geschwindigkeit, wenn die Downloads zu viel sind. Auch das ist für mich ein no-go. Ich möchte offen sein und die hoffentlich höhere Bandbreite auch nutzen können. Also bleibt nur 1&1. Die Bedingungen dort schienen mir gut zu sein. 3 Monate Kündigungsfrist, 50 Mbit an meiner Adresse, gute Testergebnisse, gute Erreichbarkeit des Call-Centers. Also sollte es 1&1 werden.

Ein holpriger Start bei 1&1

Was sich im Internet und bei Gesprächen mit dem Call Center anfangs noch gut angehört hat, wurde immer düsterer, je konkreter es wurde. Die Rufnummernübernahme von M-Net ist nur möglich, wenn man einen 24 Monats-Vertrag abschließt. Na toll, ich hatte doch geschworen … also nochmal überlegen. Die versprochene Kulanz von 1&1 hat mich dann doch dazu bewogen, bei 1&1 zu bleiben. Sie bieten ein Sonderkündigungsrecht, wenn die Leistung unter 50% fällt. Nochmal zur Erinnerung, bei M-Net besteht ein Sonderkündigungsrecht, wenn die Leistung unter 1 Mbit fällt, das sind gerade mal etwas mehr als 6%.

Damit aber nicht genug. Nach dem Klick auf die Bestellung (im Internet) wurde ich darüber informiert, dass aus technischen Gründen übergangsweise eine 16 Mbit Kupferleitung verwendet wird und später auf eine 50 Mbit Glasfaserleitung umgeschaltet wird. Na gut, dachte ich mir, wenn es so sein muß. Erklären konnte mir die technischen Hintergründe zwar niemand im Call Center, aber wenn es nicht anders geht, füge ich mich. Ich will ja high-speed Internet!

Ob ich wirklich high-speed Internet bekomme, bleibt abzuwarten

Leider ist die Umstellung auf 50 Mbit kurzfristig nicht möglich, sagt 1&1, weil (das macht mich fertig!) keine Leitung frei ist! Der Umschalttermin ist erst Mitte Januar. Vorher hat die Telekom leider keine Kapazitäten. Nun habe ich extra M-Net früher verlassen, was mich zusätzlich Geld kostet, und bekomme von 1&1 nicht mehr als vorher. Insofern ist die Verfügbarkeitsabfrage eine pure Illusion. Sie zeigt nur an, ob prinzipiell Anschlüsse existieren. Nicht aber, ob auch Anschlüsse frei sind. Da sollte sich mal der Verbraucherschutz mit beschäftigen.

Das viel größere Problem wird kommen, wenn die 50 Mbit nicht bei mir ankommen. Wenn es da – aus welchen Gründen auch immer – Schwierigkeiten mit der Bandbreite gibt, greift zwar mein Sonderkündigungsrecht, aber nicht so wie ich das wünsche. Vertraglich ist es nämlich nun so, dass ich einen 16 Mbit Vertrag mit Umschaltung auf 50 Mbit habe. Sollte das mit 50 Mbit nicht gehen, kann (oder muss?) ich bei 16 Mbit 24 Monate bleiben. Dann hätte ich ja richtig viel gewonnen mit der Aktion. Und ich wette, genau wenn das passiert, erweitert M-Net den Glasfaser-Bereich.

Ein kleiner Vorteil existiert bei 1&1 gegenüber M-Net allerdings. M-Net hat IPv6 verwendet, was alles kompliziert macht. 1&1 nutzt IPv4 und das ist deutlich besser für externe Verbindungen.

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