Mallorca – das Hinterland ist doch so schön

Ich war noch niemals auf Mallorca. Jetzt schon, jetzt kann ich mitreden. Nach Ostern waren wir endlich mal auf Mallorca in Urlaub. Aber eigentlich kann ich nicht wirklich mitreden. Es war nämlich zu kalt für den Strand und damit habe ich wohl das wichtigste nicht gesehen. Ballermann und das Strand-/Badeerlebnis. Ich bin für Strand sowieso nicht zu haben, also war das für mich nicht so schlimm. Das berühmte Hinterland sollte ja genügen.

JardiUnser Domizil hatten wir in Artà im schönen Hotel Jardi d’Artà. Unser Zimmer, die Kapelle, war etwas besonders. Der Garten ist nicht umsonst namensgebend für das Hotel. Das Bild kann nur einen kleinen Eindruck von ihm vermitteln. Er lud geradezu zum verweilen ein und obwohl es windig war, konnte man in einer geschützten Ecke die Sonne Mallorcas geniessen.

Dächer von ArtàArtà soll ungefähr 5.000 echte Einwohner haben. Davon war im Zentrum wenig zu spüren. Die Gassen waren meist leer und die Häuser verrammelt.Straßen von Artà Im Hochsommer muss das bestimmt so sein, weil es heiß ist und die Häuser innen nicht anders kühl gehalten werden können. Bei 15°C scheint mir das übertrieben und machte auf mich einen abweisenden, verlassenen Eindruck. In der Hochsaison ist das sicher anders, aber ein Gewusel von Touristen ist auch nicht das, was ich möchte.

Palma de MallorcaInteressanter war da Palma. Palma de Mallorca hat die größte Altstadt Europas. Schon alleine das macht den Besuch zu einem schönen Erlebnis. Durch die vielen Gassen zu gehen, die alten Häuser anzuschauen, in den Tapas Bars oder in den Straßencafés zu sitzen macht viel Spaß. Palma hat uns so gut gefallen, dass wir sogar zweimal dort waren.

FriedhofUnd nun zum Hinterland. Wir haben uns auf den Norden und Osten konzentriert, also nicht alles gesehen. Was wir gesehen haben, war schön, hat uns aber nicht
umgehauen. Vielleicht haben wir schon zu viel gesehen, um leicht begeistert zu sein. Vielleicht lag es auch an der Nebensaison. Wir sind in den 5 Tagen 1.000 km gefahren. Also sind wir etwas rumgekommen. Die Küsten, Fischer- und Bergdörfer waren ganz ok. Das spannendste war ein Friedhof mit seinen Palmen und den vielen Familiengräbern. Das ist natürlich auch quatsch und  unfair. Aber richtige Highlights gibt es einfach nicht.

Cap FormentorSehr gut gefallen hat uns das Cap Formentor. Dieser Teil der Insel mit seinen Steilküsten ist imposant. Mit dem Auto schlängelt man sich über viele Kilometer hinauf und hinunter. Klar, dass hier viele Radfahrer unterwegs sind. Überhaupt scheint Mallorca um diese Jahreszeit den Radlern zu gehören. Sie sind überall zu sehen und alle Cafés haben eine Menge Stellplätze für die Fahrräder. Das Radfahren dort ist so wie Marathon hier. Egal ob alt oder jung, dick oder dünn, fit oder auch nicht. Der Berg muss bezwungen werden. Bei manchen wünscht man sich den Baggage Wagen herbei, um sie vom Elend zu erlösen. Der Weg zum Cap Formentor ist allerdings ernüchternd. Lange fährt man zwischen Hotelburgen und Ferienanlagen hindurch. Die Vorstellung, dass da in der Hauptsaison unendlich viele Menschen sind, ist schrecklich. Das muss auch für die Radfahrer öde sein.

Serpentinen

Der Urlaub auf Mallorca war trotzdem schön, aber das Hinterland, das ich gesehen habe, scheint mir doch etwas überbewertet. Das ist für ein paar Tage gut, aber sicher nicht für einen längeren Aufenthalt. Ohne Sport (Rad fahren, Wandern) oder Baden geben weder die Orte noch die Landschaft für mich genug her. Einmal habe ich Mallorca nun gesehen, das nächste mal wird bestimmt so schnell nicht kommen.

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