Tiefeneffekt im Porträtmodus des iPhone 7 Plus

Eigentlich wollte ich mir gar kein neues iPhone kaufen, sondern mein altes noch etwas länger benutzen. Die Doppelkamera des iPhone 7 Plus hat es mir jedoch so angetan, dass ich doch nicht widerstehen konnte. Nach 6 Wochen mit dem iPhone 7 Plus habe ich schon einige Erfahrungen sammeln können. Die Kamera ist nach meinem Empfinden für viele Gelegenheiten ausreichend gut. Ich werde daher immer weniger meine Olympus Kamera mitnehmen, wenn ich unterwegs bin. Sie kann natürlich keine Systemkamera ersetzen, aber bei der Abwägung zwischen Gewicht, Aufwand und Nutzen schlägt das Pendel immer häufiger in Richtung „iPhone reicht“ aus.

Vor allem der Parträtmodus mit dem Tiefeneffekt hat es mir angetan. Dieser ermöglicht Bilder direkt mit dem iPhone, die von der Schärfeverteilung den Eindruck erwecken, sie wären mit einer größeren Kamera gemacht worden. Ich sage bewußt größere Kamera, weil der Bereich der Schärfe mit der Größe des Sensors zusammenhängt. Je größer der Aufnahmebereich (also der Chip), desto geringer die Schärfentiefe. Bei einem kleinen Chip ist fast alles, von vorne bis hinten, scharf. Naturgemäß ist der Chip bei einer Smartphone Kamera sehr klein im Vergleich zu Systemkameras. Daher kann rein optisch ein Tiefeneffekt nicht erreicht werden.

Das iPhone 7 Plus stellt den Tiefeneffekt mit Hilfe einer automatischen Bildbearbeitung her. Die Bilder der beiden Kameras werden dabei miteinander kombiniert. Das Teleobjektiv wird für den Vordergrund und das Weitwinkelobjektiv für den (unscharfen) Hintergrund verwendet.

Der Schneemann links zeigt das normale, mit dem Teleobjektiv aufgenommene Bild. Der Schneemann rechts zeigt das automatisch erzeugte Bild mit Tiefeneffekt. Man kann schön sehen, wie der Hintergrund unscharf geworden ist und der Schneemann im Vordergrund scharf geblieben ist.

Allerdings hat der automatische Tiefeneffekt auch seine Grenzen. Der Algorithmus muss den Vordergrund erkennen können, um ihn vom Hintergrund zu trennen. Das klappt nicht immer gut. Ist der Kontrast zwischen dem Objekt im Vordergrund und dem Hintergrund nicht gut genug, wird der Übergang verwaschen.

Beim Schneemann vor Schnee ist das gut sichtbar. Der Kopf verläuft oben mit dem Hintergrund. Auch der rechte Arm ist nicht gut freigestellt. Allerdings ist er deutlich weniger unscharf als der Baum im Hintergrund. Ähnlich ist es auch oben bei dem Brückengeländer und dem Bach. Eine Teil des Geländers ist ebenfalls unscharf.

Der Tiefeneffekt des iPhone 7 Plus ist eine tolle Sache. Beim Fotografieren sollte man dennoch darauf achten, dass genügend Kontrast zwischen Objekt im Vordergrund und dem Hintergrund vorhanden ist.

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