Venedig im Herbst

Wenn man im Herbst in Venedig ist, hofft man auf Nebel. Zumindest als Fotograf. Und ich wurde nicht enttäuscht. Bei Michel Birnbacher hatte ich einen Leica M Kurs gebucht und gemeinsam mit 5 Mitstreitern waren wir für 3 Tage in Venedig unterwegs. Das bedeutete früh aufzustehen, um die leeren Straßen von Venedig mitzunehmen und bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Meist starteten wir um 5 Uhr und nutzten die Zeit bevor die Touristenmassen alles verstopften.

Mit liegt das frühe Aufstehen überhaupt nicht, aber die Stimmung am frühen morgen ist etwas besonders. Natürlich waren wir auch am Markusplatz. Verschiedene Militäreinheiten haben jeden Morgen für den Nationalfeiertag geübt. Im Hintergrund des Bildes vom Markusplatz sind sie wartend zu sehen.

Natürlich habe ich auch analog fotografiert. Dabei habe ich schwarzweiß den Ilford FP4+ und in Farbe den ORWO Wolfen NC500, sowie einen Fujifilm 400 genutzt. Bei Langzeitbelichtungen ist Film nicht so einfach zu verwenden. Daher habe ich morgens digital fotografiert. Aber tagsüber kam die analoge M zum Einsatz. Das Bild mit dem Gondoliere auf dem Canale Grande finde ich besonders schön. Das hat der NC500 gut eingefangen. Die Farben des ORWO Wolfen NC500 sind eher zurückhaltend. Vor allem Grün kann er nicht so. Ganz im Gegensatz zum Fujifilm 400, der leuchtende Farben produziert.

Das „Tourist go home“ erinnert mich an „Nostro quartiere non il vostro museum“ aus Rom.

Und auch der Nebel soll natürlich nicht fehlen. Außerdem noch ein paar weiter Bilder aus der Nähe der Biennale und vom Fischmarkt.

Test der Revue 700 SEL

Die Revue 700 SEL ist die nächste Kamera (nach der Fujica Auto-5), die wir noch im Haushalt haben. Die Kamera ist, wie häufig bei Revue, unter einem anderen Namen ebenfalls erschienen. Laut dem Foto-Quelle Kamera Wiki ist sie identisch mit einer Chinon 35. Sie ist ziemlich klein, hat ein 38mm f2.7 Objektiv. Obwohl sehr klein, ist die Revue 700 SEL eine Meßsucherkamera. Das Sucherbild dafür zwar dunkel, aber die Fokussierung durchaus möglich. Leider wird sie mit einer Quecksilberbatterie betrieben, die es nicht mehr zu kaufen gibt.

Die Kamera wurde sicher mehr als 20 Jahre nicht mehr benutzt. Um sie in Betrieb zu nehmen, habe ich eine Zink-Luft Batterie für Hörgeräte Typ 675 besorgt. Diese passt von den Maßen und der Spannung. Die Batterie steckt hinter einer Schraube, aber der Batteriedeckel ließ sich nicht öffnen. Er ließ sich nur schwer drehen ohne das Fach zu öffnen. Eine alte Batterie lag noch im Batteriefach und war ausgelaufen. Mit Mühe habe ich die Schraube rausbekommen und dabei das Gewinde zerstört. Ein Stück Klebeband muß nun die Schraube halten.

Ein Check der Belichtungsanzeige mit einem externen Belichtungsmesser (ich nutze Lightme auf dem iPhone) zeigte mir, dass der interne Belichtungsmesser ordentlich funktioniert. Zum Test habe ich einen Ilford FP4+ geladen und habe die Kamera ein paar Tage mitgenommen.

Die Ergebnisse sind eher schlecht. Nur bei ca. 10 Bildern war überhaupt etwas auf dem Film drauf. Das ist erstaunlich, weil sich der Auslöser immer ganz ok angehört hat und die Belichtung vernünftig aussah. Einige Bilder sind etwas geworden und zeigen, dass die Kamera gute Bilder machen könnte.

Für andere Bilder war die Belichtung deutlich zu dunkel, das Anheben der Belichtung führt zu einem deutlichen Rauschen. Bei den meisten Fotos war die Blende wahrscheinlich gar nicht geöffnet.

Vielleicht klappt das mit der Batterie nicht richtig. Entweder wegen der kaputten Schraube oder wegen der Zink-Luft Batterie. Da der interne Belichtungsmesser funktioniert, liegt der Fehler eher beim Verschluss. Wie auch immer, die Kamera geht wieder in die Kiste und wird nicht weiter benutzt.

Test der Fujica Auto-5

In unserem Haushalt gibt es eine ganze Reihe von alten Kameras, die viele Jahre nicht mehr genutzt wurden. Nach und nach werde ich sie ausprobieren, um zu prüfen, ob sie noch funktionieren und was sie können. Die Canon AE-1 war die erste, die (erfolgreich) zur Reparatur war. Mit ihr habe ich schon einige Fotos gemacht (siehe hier).

Die Fujica Auto-5 ist die zweite Kamera, die ich ausprobiert habe. Sie wurde in den 80ern gebaut und hat einen automatischen Filmtransport sowie automatische Belichtung. Sie bietet keine Anpassungen der Belichtung und die Entfernungseinstellung ist nur über Zonen (nah, mittel, fern) möglich. Sie verwendet eine AA Batterie, lässt sich also recht einfach in Betrieb nehmen. Das 38mm f2.8 Objektiv ist durchaus ordentlich.

Ich habe also eine Batterie eingelegt und die grundsätzliche Funktion getestet. Das sah und hörte sich erstmal ok an. Zum Test habe ich dann einen Schwarzweißfilm Ilford Delta 100 eingelegt. Automatisch wurde er bis zum ersten Bild weiterbewegt. So bin ich für ein paar Testfotos los.

Das erste Foto war erfolgreich im Kasten und schon wurde ein Problem offensichtlich. Der Motor schaffte es nicht, den Film weiterzutransportieren und den Verschluss zu spannen. Ich bekam aber schnell raus, dass es durch aus-/anschalten immer ein wenig weiter geht. Durch vielfaches Wiederholen konnte ich das nächste Foto schießen.

Leider hat sich der Zustand nicht verbessert. Nach jedem Foto musste mehr als 20-mal aus-/angeschaltet werden, um zum nächsten Bild zu kommen. Ich denke mal, dass es irgendwo eine Verharzung von altem Öl gibt, das diese Schwergängigkeit verursacht. Die Kamera ist nicht wertvoll genug, um eine Reparatur zu veranlassen. Sie geht wieder zurück in den Schrank.

Hier ein paar Bilder, die ich in München mit der Kamera gemacht habe: