Arbeitsfrei: Eine Entdeckungsreise zu den Maschinen, die uns ersetzen

Wie wir in Zukunft arbeiten werden, ist aktuell ein heiß diskutiertes Thema. Treiber für Veränderungen sind die Digitalisierung, Big Data, das Internet der Dinge und Industrie 4.0. Die Automatisierung schreitet fort, und nicht nur körperliche Arbeit, sondern zunehmend auch geistige Arbeit wird durch Maschinen übernommen.

FeldDas Buch von Constanze Kurz und Frank Rieger beschäftigt sich genau mit diesem Thema, indem es die heutige Technisierung in der Industrie beschreibt und damit eine mögliche Vision von zukünftigen Arbeitsabläufen erzeugt. Dazu wird am Beispiel der Broterzeugung ein Bogen von der Ernte über Erntemaschinen, Mühlen und Bäcker gespannt. Da ist an sich nichts Revolutionäres zu entdecken, aber trotzdem wird deutlich, was sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat, und ich habe hier und da sogar noch etwas Neues gelernt. So beispielsweise, dass die Großbäckereien unter starkem Druck der Teiglinghersteller sind, und dass in einer modernen Mühle jedes einzelne Korn von einer Kamera überprüft wird. Von dort wird das Thema noch weiter gespannt über Industrieroboter, Logistik und Raffinerien, und schließlich gelangt das Buch auch zu autonomen Autos und den Algorithmen, die nun auch noch geistige Arbeit ersetzen.

Richtig behandelt wird eine mögliche Zukunft jedoch nicht. Es wird quasi vom aktuellen Zustand und der Entwicklung dahin extrapoliert ohne wirklich aufzuzeigen, wie eine Gesellschaft dann aussehen würde. Erst der Epilog beschäftigt sich ein wenig mit Arbeit und Bildung. Die Idee, Kapital statt Arbeit zu besteuern, kannte ich schon von Yvonne Hofstädters Buch „Sie wissen alles“. Eine Vision, wie eine Gesellschaft aussehen sollte, die die Automatisierung mit Menschlichkeit verbindet, fehlt völlig.

BrotDie Konzentration auf den Status Quo finde ich enttäuschend. Ich habe von dem Buch mehr erwartet. Es ist allerdings auch bereits vor fast zwei Jahren geschrieben worden und seitdem hat sich die Diskussion über das Thema deutlich weiter entwickelt. Als Bestandsaufnahme und zur Verdeutlichung, welches Ausmaß die Automatisierung heute schon angenommen hat, ist das Buch aufgrund seiner einfachen Sprache trotzdem sehr zu empfehlen. Allen, die sich mit Automatisierung noch nicht beschäftigt haben, werden die Augen geöffnet.

Wer immer es gerne lesen möchte, kann sich zwecks Ausleihe gerne bei mir melden.

Engagement für die Digitale Gesellschaft

Die Gestaltung des Wandels unserer Gesellschaft in eine Digitale Gesellschaft ist mir ein großes Anliegen. „Wollen wir Digitalisierung in unserer Gesellschaft? Die Frage stellt sich nicht. Denn sie ist längst da. Und sie geht auch nicht wieder weg.“ steht im Diskussionspapier der Aktion DigitalLEBEN der SPD. Genau so sehe ich das auch. Bisher habe ich mich dem eher passiv gewidmet, also an Konferenzen teilgenommen, mitgelesen und mich informiert. So war ich bei der Tagung zur Netzpolitik, beim Zündfunk Kongress und bei TEDx München. Ich habe einige Bücher zu dem Thema gelesen und bei der Aktion DigitalLEBEN der SPD mitgemacht.

Mitglied bei D64In diesem Jahr möchte ich aktiver sein und bin daher seit kurzem Mitglied bei D64, dem Zentrum für Digitalen Fortschritt. Ein Verein, der sich der Gestaltung des Wandels in eine Digitale Gesellschaft verschrieben hat. Der Newsticker von D64 ist schon sehr wertvoll, um über aktuelle Themen informiert zu werden. Den kann ich nur empfehlen. Wichtig sind aber auch klare Stellungnahmen von D64, wie beispielsweise diese Woche zum Thema Vorratsdatenspeicherung. D64 Aktivitäten sind oft in Berlin. Dort ist auch der Ursprung und die Nähe zur Regierung. Ich bin gespannt, ob wir in der Region München/Bayern auch etwas auf die Beine stellen können.

Die Aktion DigitalLEBEN der SPD wird Möglichkeiten bieten, aktiv mitzuarbeiten. Im Februar startet mit der Debatte der Teil des Prozesses, bei dem es direkte Bürgerbeteiligung zur Gestaltung des Wandels in eine Digitale Gesellschaft geben wird.

Auch auf kirchlicher Seite kann ich mir ein Engagement sehr gut vorstellen. Auf der letzten Synode der EKD zum Thema „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“ wurden bereits interessante Aspekte diskutiert. Das in der Vorbereitung entstandene Lesebuch kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen. Neben kirchlichen Themen enthält es lesenswerte Abschnitte über Digitale Gesellschaft, Digitales Leben, Vorurteile (Das Internet macht dumm!), Big Data usw.

Konkretes weiß ich noch nicht, aber der Vorsatz, 2015 aktiv die Digitale Gesellschaft zu gestalten, ist da.