Gelesen: Tabu

Eine komplett eigene Sicht auf die Welt isoliert Sebastian. Er denkt in Farben. Dass nicht alle so denken bleibt ihm lange verborgen. Seine Kindheit ist schwierig und nur durch Zufall findet er den Weg zur Fotografie. Farben bestimmen sein Leben. Sein Erfolg als Fotograf ist groß, aber die Distanz zur Gesellschaft bleibt. Er bricht ein Tabu und kommt dafür ins Gefängnis. Bei dem Ermittlungen überschreitet die Polizei ebenfalls Grenzen. Ist Sebastian Täter oder Opfer?

Den Roman „Tabu“ von Ferdinand von Schierach habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen. Bisher kannte ich noch nichts von Schierach. Tabu wird durchaus kontrovers diskutiert. Mich hat die lakonische Sprache und die komplett andere Vorstellungswelt, in der Sebastian lebt, sehr angesprochen. Außerdem habe ich bisher kein besseres Plädoyer gegen Folter gelesen. Allein dafür ist das Buch lesenswert.

Dreizehn Stunden

abbruchreif

Eine junge amerikanische Touristin ist in etwas hineingeraten, das ihrer Freundin das leben kostet. Verzweifelt flieht sie durch Kapstadt, um dem gleichen Schicksal zu entgehen. In dem Krimi „Dreizehn Stunden“ von Deon Meyer begleiten wir die Ermittler genau so lang, bis die Hintergründe aufgeklärt sind. Ein zweiter Handlungsstrang, in dem ein Musikproduzent ermordet wird, scheint damit nicht verbunden zu sein.

Seit ich meinen Kindle habe, versuche ich, diesen auch zu benutzen. Ich kaufe eigentlich sehr selten Bücher, weil es immer eine Vorrat von ungelesenen Büchern gibt oder ich in die Stadtbücherei gehe. „Dreizehn Stunden“ hatte ich auf meinem Kindle, weil es ein „Weihnachtsgeschenk“ von Amazon war. Obwohl ich sehr skeptisch bei dieser Art von Geschenken bin, wurde ich von diesem Buch doch überrascht. Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und die Personen glaubwürdig. Die bei den Schwedenkrimis übliche Brutalität fehlte hier ganz. Sehr wohltuend. Nebenbei habe ich auch noch einen Einblick in die Probleme von Südafrika bekommen – soweit das im Rahmen eines Krimis eben möglich ist.

Das Bild hat nicht wirklich was mit dem Buch zu tun. Allerdings gibt es  aufgrund der mangelnden Bausubstanz schon eine gewisse Nähe zum Zustand Südafrikas.

 

Abschiedskuss

Da wir ja geplant hatten, im Urlaub in Oxford zu sein dachte ich, es ist eine gute Idee einen Krimi mitzunehmen, der in Oxford spielt. Da kam mir die Rezension von Amanda Hellbergs Buch Abschiedskuss in der Krimikiste gerade recht. Also habe ich das Buch für den Kindle gekauft und mitgenommen. Wie ja bereits hier geschrieben, hat uns Oxford nicht so richtig gefallen. Das lag natürlich überhaupt nicht an Abschiedskuss, aber auch das war nicht das richtige für mich. „Maja“, die Protagonistin des Buchs, „ist anders, sie sieht mehr als andere“ heißt es in der Rezension. Da hätte ich hellhörig werden müssen. Ich lese wirklich gerne Krimis und sie dürfen auch gerne etwas abstrus sein, aber Mystery mag ich nicht. Und Mystery gibt es im Abschiedskuss leider zu hauf. Es hat mich ein bißchen an Harry Potter erinnert. Die Krimistory an sich war gut und spannend. Ohne Mystery wäre das Buch für mich besser gewesen.

Was habe ich gelernt: In Oxford leben viele Studenten auf dem Campus. Das wusste ich schon. Dass der Campus aber quasi in den Semesterferien geschlossen ist, hatte ich bisher noch nicht gehört. Ob das stimmt, habe ich aber nicht verifiziert.