Schneeschuhwandern am Großglockner

Blick in Richtung GlorerhütteIn München kein Schnee in Sicht. Also sind wir am Wochenende in die Berge gefahren, um endlich mal etwas Wintergefühl zu bekommen. Allerdings mussten wir ziemlich weit fahren, weil auch in Österreichs Norden alles grün war. Unser Ziel war Kals am Großglockner. Gefahren sind wir über die Felberntauernstraße und bis zum Tunnel war kaum Schnee zu entdecken.

Überraschenderweise auf der anderen Seite des Tunnels schon. Die Bäume sind etwas kahl, weil es immer mal zu warm ist, aber Schnee gab es genug. Am Samstag wollten wir daher eine Schneeschuh Wanderung von der Luckneralm zur Lucknerhütte machen. Das ist eigentlich nicht so weit und nicht zu schwer bei ungefähr 300 Höhenmetern Differenz.

Keine Sicht mehrLeider gab es keinen Sonnenschein und Schneefall war gemeldet. In der Nacht hatte es ebenfalls ein paar Zentimeter geschneit und wir hatten schon die Befürchtung, dass wir mangels Spur den Weg gar nicht finden würden. Zum Glück sind kurz vor uns zwei Schneeschuh Wanderer gelaufen und wir konnten ihren Spuren folgen. Auf halber Strecke standen wir dann in einer Wolke und die Sicht war weg. Die Bilder geben es halbwegs wieder. Ein paar Meter konnten wir noch sehen, aber alles andere war Weiß. Keine Konturen und ein fast nicht auszumachender Weg. Da es auch noch schneien sollte, haben wir uns für den Rückweg entschieden.

Berge im Nebel

Das Wetter hat sich zwar gar nicht so dramatisch entwickelt, aber wir wollten einfach kein Risiko eingehen. Außerdem war die Lucknerhütte eh nicht offen, was den Ehrgeiz hinzukommen zusätzlich gemindert hat. Der Weg, den wir geschafft haben, kann im GPS Track nachgeschaut werden (siehe Track).

Weg zur GlorerhütteIn 2010 hatten wir wesentlich mehr Glück. Damals sind wir bei Spitzenwetter zur Glorerhütte aufgestiegen. Ebenfalls mit Schneeschuhen. Das ist doppelt so weit wie zur Lucknerhütte.  In 2010 war die Hütte offen und wir haben gut gegessen und getrunken, diesmal aber war sie geschlossen.

Das Wetter war während des ganzen Wochenendes eher trüb. Auch am Sonntag ließ sich die Sonne nicht blicken. Diesmal ohne Schneeschuhe haben wir eine kleine Wanderung durch den Wald gemacht. Der war schön anzusehen, aber ohne die Schneeschuhe war es arg mühsam vorwärts zu kommen.

Wald im Schnee

Immer wieder sind wir relativ tief in den Schnee eingesunken.

Auf dem Rückweg haben wir kurz in Kitzbühel gehalten und uns die Vorbereitungen für das Hahnenkammrennen angeschaut. Wie schon gesagt, gibt es auf der Seite quasi keinen Schnee und es ist auch zu warm für die Schneekanonen. Was macht man also, wenn ein Rennen stattfinden muss? Man bringt den Schnee per Hubschrauber auf den Berg. Am Sonntag waren 3 Hubschrauber im permanenten Einsatz. Von unten sah es so aus, als ob sie einzelne Schneebälle hochfliegen.

Streif(nweise Schnee)

Per Teleobjektiv (mit Vergrößerung) konnte man sehen, dass sie doch größer sind. Ich schätze mal so ca. 3m im Durchmesser. Ich weiß nicht, wie viele Schneebälle man braucht und was das kosten mag. Pervers ist es aber auf jeden Fall. Nach meinem Geschmack ist da eine Grenze überschritten. Kein Schnee, kein Rennen, basta. Aber da ist wohl zu viel Kommerz im Spiel.

Das Alphabethaus

Skandinavische Krimis sind mir eigentlich zu brutal. Mankell ging immer noch, aber viele der anderen Autoren, sind mir einen Tick zu explizit. Von Jussi Adler-Olsen habe ich Erbarmen gelesen. Das Buch ist extrem spannend, aber auch beängstigend. Das, was dem Opfer dort widerfährt, wünscht man niemandem. Die Story kann schlaflose Nächten bereiten.

Daher war ich skeptisch, als ein Freund mir das Alphabethaus von Jussi Adler-Olsen empfohlen hat. Das Alphabethaus ist kein Krimi sondern ein Roman (oder Thriller) über zwei englische Piloten, die im zweiten Weltkrieg über Deutschland abgeschossen werden. Um zu überleben, gehen sie in die Psychiatrie. Dort warten sie simulierend auf das Ende des Krieges.

Definitiv ist dieses Buch nicht explizit und somit schwer zu ertragen. Vielmehr ist es trotz seines Umfangs eher oberflächlich. Ich denke bei Krimis ist das häufig so, weil es eher auf die Handlung ankommt als auf das Innenleben der Protagonisten. Hier hätte ich mir etwas mehr Einblick in die Gefühlswelten der Piloten gewünscht. In meiner Vorstellung ist es extrem hart, eine psychische Erkrankung zu simulieren, um am Leben zu bleiben. Dabei mit Medikamenten vollgepumpt zu werden und allerlei Behandlungen über sich ergehen lassen zu müssen. Nicht aufzufallen ist das oberste Ziel und somit sind die befreundeten Piloten auf sich selbst gestellt, obwohl sie nur wenige Meter voneinander entfernt liegen.

Spannend ist das Alphabethaus auf jeden Fall und es hat mich bis zum Schluss gefesselt. Ob das Buch etwas mit der Realität zu tun hat, also gut recherchiert ist, kann ich nicht beurteilen. Über die Psychiatrie damals weiss ich nichts, konnte mich aber gut in die Handlung einfinden.

Was habe ich gelernt? In der Psychiatrie kann simuliert werden. Im Buch ist das natürlich extrem und daraus würde ich es auch nicht ableiten. Allerdings hat mir ein Professor für Psychologie erzählt, dass bei Versuchen mit Studenten (als Simulanten) so gut wie niemand als Simulant entdeckt wurde. Die Situation muss aber schon extrem sein, damit eine Simulation wirklich durchgehalten werden kann – und überhaupt Sinn macht.

Die Laufherausforderung 500in2014

Für 2014 werde ich meine Laufaktivitäten intensivieren – habe ich mir so gedacht. Um mich etwas zu motivieren, habe ich mich zu einer Nike+ Challenge hinreißen lassen, die 500in2014 heißt. Das Ziel ist, in 2014 500 Meilen zu laufen. Das sind ungefähr 805 km für 2014 oder 67 km im Monat oder 15,5 km die Woche. Das ist gar nicht ohne.

Normalerweise laufe ich zwischen 6 und 7 km 2x die Woche. Das reicht aber überhaupt nicht aus. Vor allem, wenn das Wetter mal nicht passt oder ich auf Dienstreise oder krank bin. Ich muss also in der Regel 3x pro Woche laufen gehen oder die Strecke pro Lauf etwas erhöhen, um eine Chance bei der Challenge zu haben.

Bis heute bin ich dieses Jahr 40 km gelaufen. Damit bin ich voll im Plan und zufrieden. Hier mein letzter Lauf auf Nike+.

1000in2014, also 1000 km für dieses Jahr, wären mir zu viel gewesen. Wenn ich die 500in2014 schaffe, dann vielleicht 1000in2015…