Ausflug ins Ruhrgebiet: Zeche Zollverein, Gasometer und zwei Siedlungen

Ich habe Verwandte im Ruhrgebiet und war daher als Kind häufig dort. In Erinnerung habe ich von damals die Wohnungen, den Duisburger Zoo und Schrebergärten. An die Industrieanlagen kann ich mich nicht erinnern. Heute ist das Ruhrgebiet viel grüner, weil die meisten Industrieanlagen still stehen. Sie sind heute Museen und davon wollten wir nun einige sehen.

Dazu haben wir uns in den Pfingstferien in das Ruhrgebiet aufgemacht. Als Basis haben wir Mülheim an der Ruhr gewählt. Das Hotel Villa am Ruhrufer war dafür bestens geeignet. Das Spa Hotel war eine schöne Basis für unsere Ausflüge und da das Wetter nicht so gut war, willkommen zur Erholung. Ich hatte keine Vorstellung von Mülheim und war daher über die große Anzahl an Villen in der Straße der Millionäre überrascht.

Zeche Zollverein VerwaltungUnser erster Besuch galt der Zeche Zollverein. Die Zeche selbst ist für Besucher leider nicht zugänglich. Wir dachten natürlich, wir könnten in den Untergrund abfahren, aber das geht leider nicht. Zur Sicherung der Hohlräume ist die Anlage immer noch aktiv (ich habe verstanden zur Entwässerung) und kann daher nicht besucht werden.

Oberirdisch sind an die Zeche eine Kohlenwaschanlage und eine Kokserei angegliedert. Beide sind heute für Besucher durch Führungen zugänglich. Wir haben die Kokserei nur mit der Bahn von außen erkundet und uns auf die Kohlenwäscherei beschränkt. Die Führung dauert gut 2 Stunden und war sehr gut gemacht.

Bei Eintritt und Führungen kann man übrigens mit Groupon manchmal ein paar Euro sparen. Haben wir nicht gemacht, weil wir das da noch nicht wussten.

Der Lärm und der Dreck, der damals dort von den Arbeitern ausgehalten wurde musste, ist nur schwer vorstellbar. Durch eine von Band eingespielte Geräuschkulisse, die statt fast 100 nur 75 dezibel hatte, konnte wir eine gewisse Idee bekommen. Kein Wunder, dass die Kumpel im Alter fast taub waren.

Die Kohlenwäsche diente der Trennung von Kohle und Steinen. In mehrern Stufen wurde durch sieben, schütteln, blasen und waschen die Kohle vom Rest getrennt. Nachdem die Kohle das Tageslicht gesehen hatte, dauert es im Betrieb weniger als eine Stunde, bis sie sauber dem Bestimmungsort zugeführt wurde. Die Zeche stand am Wochenende still. Dann wurde geputzt und repariert. Nur so konnte die Anlage über viele Jahre in Betrieb gehalten werden.
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