OpenDataDay – Feinstaub München und Stuttgart

Zum Open Data Day 2017 hat die Stadt München eine Hackathon veranstaltet. um neue Ideen zum Thema Open Government zu generieren. Es ging darum, mit öffentlich verfügbaren Daten aus dem Münchner Raum echte Probleme zu erkennen und idealerweise auch zu lösen. Sinnvolles mit Daten zu machen klang natürlich sehr verlockend, und so habe ich mit meinem Kollegen Stephan teilgenommen.

Die Auswahl an Daten war durchaus recht interessant: Car- und Bikesharing-Daten, Betriebsinformationen von Rolltreppen, Auslastungen öffentlicher Orte, Anerkennungszahlen des BAMF und auch Feinstaubdaten von privaten Sensoren. Die meisten Gruppen entschieden sich schnell für Mobilitätsanalysen rund um Car- und Bikesharing. Unsere Entscheidung fiel allerdings auf das Thema Feinstaub. Nachdem Stuttgart vor kurzem teilweise Fahrverbote für Dieselfahrzeuge bei Feinstaubalarm angekündigt hat, wollten wir untersuchen, wie eigentlich die Zahlen im Vergleich zu München aussehen.

Feinstaubdaten und Wetterdaten zusammen bringen

Also brauchten wir Daten! Die Feinstaubdaten waren recht leicht auf archive.luftdaten.info erhältlich, leider war das Herunterladen etwas umständlich weil jeder Sensor eine Datei pro Tag erzeugt. Deshalb haben wir uns für den Versuch auf eine Woche Daten beschränkt. Die Daten selber waren sehr leicht verständlich, im Bild rechts sieht man einen Auszug. Die erhöhten Werte (rot ) sind leicht zu erkennen. Diese wollten wir noch mit Wetterdaten der jeweiligen Tage anreichern, am liebsten mindestens stundengenau. Beim Deutschen Wetterdienst wurden wir fündig. Die nächste Wetterstation war zwar „nur“ der Flughafen München, aber immerhin stundengenau. Aufgrund der Kürze der Zeit haben wir uns auf die Regendaten konzentriert, es wäre aber sicher interessant auch die anderen Daten wie Temperatur und Wind zu betrachten.

Diese Daten haben wir dann in dashDB geladen und mit SQL zusammengeführt. Außerdem haben wir die Daten um zusätzliche Eigenschaften angereichert, und zum Beispiel Informationen ob es ein Wochentag oder Wochenende hinzugefügt und Tageszeiten extrahiert. Jetzt konnte es endlich mit der eigentlichen Analyse losgehen. Für die Analyse wollten wir Watson Analytics verwenden. Die Daten aus dashDB haben wir daher mittels Data Connect in Watson Analytics übertragen.

Analyse von Feinstaub und Wetter

Zuerst haben wir uns den Zeitverlauf der Feinstaubwerte über die von uns geladene Woche angeschaut. Dabei wird sofort offensichtlich, dass sich die Feinstaubwerte in München und Stuttgart ähnlich verteilen. Wir haben Daten beginnend vom 1.2.2017 verwendet, also von Mittwoch bis Dienstag. Daher zeigt das Tal in der Mitte der Kurven das Wochenende an. Es hat in dem betrachteten Zeitraum nicht viel geregnet (grüne Linie) und daher sind auch keine Auswirkungen auf die Feinstaubwerte sichtbar. Das Diesel-Fahrverbot ist aktuell nur für Stuttgart angedacht, die Werte zeigen jedoch, dass es für München genauso angebracht wäre. Die Feinstaubwerte in München sind teilweise höher als in Stuttgart.

Als zweites haben wir uns dem Unterschied von Werktag (Montag-Freitag) zu Wochenende gewidmet. Dazu haben wir die Feinstaub-Werte nach Tageszeit gemittelt. Es ist deutlich zu sehen, dass am Wochenende wesentlich weniger Feinstaub in der Luft ist. Der Unterschied ist nicht klein, sondern sehr groß. Daher ist als Verursacher der Verkehr sehr wahrscheinlich. Geheizt wird am Wochenende genauso wie in der Woche.

Es ist auch erkennbar, dass die Werte von Nachmittags bis Nachts stark ansteigen. Wir hätten hohe Werte zum Berufsverkehr erwartet. Dies ist so nicht sichtbar. Unter Umständen dauert es einfach, bis der Feinstaub bei den Sensoren ankommt.

Qualität und Signifikanz der Ergebnisse

Wir haben keinerlei Qualitätskontrolle der Sensoren und der Daten für den Feinstaub vorgenommen. Wir wissen nichts über die Güte der Sensoren oder den Aufstellungsort. Die hier gezeigten Analysen zeigen daher nicht, wie es sich mit dem Feinstaub in München oder Stuttgart wirklich verhält. Vielmehr konnte nur gezeigt werden, dass es prinzipiell möglich ist, die Feinstaubdaten zu verarbeiten und mit Wetterdaten zusammen zu bringen.

Feinstaubsensoren selbst installieren

Um die Thematik Feinstaub weiter zu treiben und Informationen auf breiter Basis zu sammeln, sind Projekte wie luftdaten.info sehr wichtig. Daten zu sammeln und aufzubereiten stärkt das Bewusstsein für die Problematik Feinstaub und Luftqualität. Auf der Webseite von Luftdaten ist auch eine Anleitung für den Bau eines eigenen Sensors abgelegt. Wir werden uns wahrscheinlich an diesem Projekt beteiligen und eigene Sensoren bauen und installieren. Für München ist das dringend notwendig, weil es hier erst 4 (!) private Sensoren im Rahmen des luftdaten.info Projektes gibt. Viel zu wenig, um sich ein gutes Bild machen zu können.

Auf einem der nächsten Meetups von Code for München werden wir gemeinsam die Sensoren zusammenbauen. Seid dabei!

 

Der Winter geht, die Waldarbeiter kommen – Baumstümpfe bleiben

Am Ende der kalten Jahreszeit hat das Holz der Bäume den geringsten Wasseranteil. Die richtige Zeit also, um zu Fällen. Danach bleiben fotogene Baumstümpfe übrig. Schon seit einiger Zeit sieht man überall in den Isarauen die Markierungen. Zur Kennzeichnung werden lila Kreuze oder Zahlen verwendet. Fast täglich sind die Waldarbeiter unterwegs und arbeiten die markierten Bäume ab.

Ein ganzes Baumleben läßt sich an den Baumstümpfen ablesen. Aber natürlich auch der Gesundheitszustand. Es werden nicht nur offensichtlich kranke Bäume gefällt, sondern auch solche, die zu eng stehen oder aus welchen Gründen auch immer weg müssen. Bei einigen Baumstümpfen lässt sich sehen, wie weit die Fäulnis innerlich schon fortgeschritten war. Andere sehen frisch, jung und gesund aus.

Die Farbe des Holzes hängt natürlich auch von der Baumart ab. Schön finde ich die frischen Baumstümpfe fast immer. Ich mag das angeschnittene Holz und die Späne drumherum. Alle Bilder sind mit dem iPhone 7 Plus geschossen worden und werden hier OOC gezeigt.

[vc_gallery type=“nectarslider_style“ images=“4339,4338,4337,4336,4335,4334,4333,4332,4331,4330,4329,4328″ flexible_slider_height=“true“ bullet_navigation_style=“see_through“ onclick=“link_image“ img_size=“1000×750″]

Luther der Reformator und Innovator der Doppelbock

Gemeinsam haben die Lutherkirche München und das Giesinger Bräu zu Ehren des Reformators Martin Luther einen Doppelbock mit Namen Innovator auf den Weg gebracht. Heute wurde der Innovator angestochen und meine Frau, eine der Pfarrerinnen der Lutherkirche, und der Kirchenvorstand Markus von Armansperg haben je eine kleines Fässchen angeschlagen.

Nach einem Gottesdienst in der Lutherkirche zog die Gemeinde zum Giesinger Bräu ins Sudhaus, wo die Fässchen direkt bei Musik, Weißwürsten und Brezn geleert wurden. Der Innovator Doppelbock ist richtig gut gelungen und süffig. Aber, Obacht! Bei 18% Stammwürze und 7,3% Alkohol ist es sicher ratsam, ihn eher wie einen Wein als wie ein Helles zu genießen.

Als Gemeindemitglied der Lutherkirche freut mich die Kooperation mit unserem Nachbarn, dem Giesinger Bräu sehr. Nach den schon zweimal gemeinsam veranstalteten Sommerfesten entstand die Idee zu diesem Projekt. Der Name Reformator für das Bier war schon geschützt und so wurde der Innovator ersonnen. Für das Giesinger Bräu ist der Innovator übrigens der erste untergärige Doppelbock seit ihrem 10 jährigen Bestehen.

Normalerweise ist auf dem Etikett vom Giesinger Bräu die Kirche Heilig-Kreuz zu sehen, unsere katholische Nachbarin. Für den Innovator prangt auf dem Etikett die Lutherkirche: gut getroffen und mit netten Details. Der auch auf dem normalen Etikett vorhandene Falke findet sich ebenso auf dem mit der Lutherkirche. Auf dem Turm der Heilig-Kreuz-Kirche wohnt wirklich ein Falke, die Lutherkirche jedoch hat Fledermäuse im Turm. So dient der Falke als Symbol für die Partnerschaft der beiden Gemeinden. Die Uhr der Lutherkirche zeigt auf dem Etikett 17 nach 3, also 15:17. Genau richtig zum 500 jährigen Jubiläum des Startpunkts seiner gewaltigen Innovation.

Vom Innovator gibt es nur eine geringe Menge. Gerade einmal 3.000 Liter wurden gebraut. Verkauft in Flaschen zu 0.3l sind das nur 10.000 Stück. Da heißt es ranhalten, wenn man eins erwischen möchte. Nachbrauen wird schwierig, weil die Starkbierzeit schon bald zu Ende geht. Vertrieben wird es über den lokalen Getränkehandel oder beim Giesinger Bräu direkt. Entgegen der Zeitungsmeldungen wird es kein Bier über die Evangelischen Gemeinden in München geben. Die Lutherkirche hat zwar gemeinsam mit dem Giesinger Bräu die Idee entwickelt und den Anstich veranstaltet, mit dem Vertrieb des Innovators hat sie jedoch nichts zu tun.

Wer noch keine Führung im Giesinger Bräu gemacht hat, sollte dies dringend nachholen. Ein lohnender Besuch, bei dem manchmal auch die offene Gärung beobachtet werden kann. Gerne führen die Brauer vom Giesinger Bräu durch die Räumlichkeiten und erläutern fachmännisch ihr Geschäft.

Auf Facebook gibt es auch ein kleines Video vom Anstich zu sehen. Die Pfarrerin hat sich mit nur einem Schlag zum Anstechen auf jeden Fall für das Oktoberfest qualifiziert.