Das am meisten angeschaute Bild von mir auf Flickr ist Voltigieren. Das ist schon komisch, weil auf dem Bild nicht mal ein Pferd drauf ist. Auch die Qualität ist nicht berauschend – oder eher gerade rauschend.
Wenn man auf Flickr nach Voltigieren sucht, erscheint es auf der ersten Seite. Damit hängt es bestimmt zusammen, dass pro Tag einige Klicks auf das Bild kommen. Dort kommt es aber auch nur hin, wenn sich viele das Bild anschauen. Schon verrückt.
Archiv der Kategorie: Photographie
Percussion
Vor ein paar Wochen habe ich beim Geburtstag eines Freundes eine Percussion Künstlerin gesehen und gehört. Sie trommelte auf diversen Gegenständen, lief herum, trommelte hier, trommelte da und sprach dazu Verse. Es war schwer für mich, einen Zugang zu der Aufführung zu finden.
Genauso stelle ich mir das auch mit meinen Fotos vor. Ich fotografiere und die Fotos sagen andern nicht unbedingt etwas. Ich habe versucht, meine Ergebnisse vom FotoMarathon München zu erläutern (siehe hier). Aber in der Regel sollten Bilder ja für sich sprechen und ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob ich das wirklich erreichen kann.
Umso mehr freut mich, dass ich beim Fotomarathon München mit meinen Bildern einen Preis gewonnen habe. Unter den mehr als 250 Teilnehmern müssen meine Bilder der Jury also etwas gesagt haben. Trommelwirbel!
Vielen Dank an die Veranstalter des FotoMarathons und die Jury. Die Siegerserien gibt es auf der Webseite und ebenso ein Video zu Impressionen des FotoMarathons. Alle Serien sind von 19.9. bis zum 1.10. in der Galerie Lichtkreuzung zu sehen.
Fotomarathon München 2013
Bei super Wetter habe ich auch in diesem Jahr beim Fotomarathon mitgemacht. Das Thema war diesmal „Mia schau’n bayrisch!“. Dabei ging es um TV Serien aus Bayern. Zu 12 Serien sollte je ein Foto geschossen werden. Die meisten der Serien kannte ich überhaupt nicht, einige eher rudimentär. Daher war es gut, dass der Inhalt der Serien grob auf dem Aufgabenzettel beschrieben war. Ein paar mal habe ich auch in Wikipedia nachgeschaut, was aber keine Erhellung brachte.
Ich habe zu Anfang überlegt, was mein „Leitfaden“ sein sollte. Dabei konnte ich diesen bis zum ersten Bild variieren. Nach dem ersten Bild ist man ziemlich festgelegt, weil die Reihenfolge der Themen fest steht und die Bilder in genau dieser Folge geschossen werden müssen. Erst wollte ich „Straßenszenen“ fotografieren, die mit der Serie in Zusammenhang stehen oder in der Serie so „ungefähr“ vorkommen könnten. Leider habe ich aber zur ersten Serie „Löwengrube“ nichts passendes gefunden, weil überall Tags aufgepinselt sind, die den Eindruck massiv stören.
Bei einer Hinterhofgaragenzeile habe ich mich dann entschieden. Ich mache Bilder zu inhaltlichen Assoziationen der TV Serien – also, was kommt mit in den Sinn. Das ist natürlich etwas persönliches und erschließt sich überhaupt nicht für andere. Und manchmal ging es auch nicht auf. Aber so war dann der Plan …
1. Löwengrube
Wie gesagt, die Hinterhofgaragenzeile. Für mich passend zu einer Serie, die in den 50ern spielt (oder endet). Der Hinterhof wird „modernisiert“ und die neu erworbene Mobilität wird in Reih und Glied eingeparkt.
2. Weiß blaue G´schichten
Bei dieser Serie dreht es sich um „typische“ Geschichten aus München. Für mich – als Zugereisten – sind Münchner Geschichten mit den Märkten verbunden. Sei es der Viktualienmarkt oder auch die Auer Dult. Hier daher ein weiß/blaues Bild einer Bude am Ostbahnhof.
3. Ein Münchner im Himmel
Bei der Serie „Ein Münchner im Himmel“ geht es um einen Grantler, dem auf dem Haupbahnhof beim granteln der Schlag trifft. Dann kommt er wieder zurück auf die Erde und gibt seine Weißheiten kund. Die Zustände an den Bahnhöfen bringen auch mich ab und an in einen Zustand, der vergleichbar ist mit der Initiation dieser Serie. Die schöne Baubude ließ mich zwar nur „milde“ wundern (am meisten wegen der Vorhänge), aber immerhin.
4. Monaco Franze
Der Monaco Franze ist immer Unterwegs auf Party. Zumindest seine Liebste auch in höheren Kreisen. Daher hatte ich als erstes ans P1 gedacht. Da würde er bestimmt heute hingehen. Unterwegs sah ich den Eingang eines Hotels. Den fand ich genauso passend. Schickeria eben.
5. Irgendwie und Sowieso
Bei dieser – mir komplett unbekannten – Serie geht es die Auflehnung gegen die in den 70ern herrschenden Moralvorstellungen. Da ich (wegen 4.) sowieso gerade am Englischen Garten war, fielen mir die Nackerten ein. Nun wollte ich keinen Ärger und habe daher keine Nackten fotografiert sondern nur einen nackten Fuß – meinen.
6. Königlich bayrisches Amtsgericht
Der Einfachheit halber, weil es so warm, ich schon müde und außerdem die Zeit gekommen war, zum Treffpunkt zu gehen, musste es ein altes Steingebäude sein. Das Haus der Kunst sieht für Nicht-Münchner fast aus wie ein Gericht. Hier habe ich übrigens im Nachhinein das falsche Bild von der Karte gelöscht. Daher dieses hier. Das gelöschte sah noch mehr nach Gericht aus.
7. Zur Freiheit
Die Serie „Zur Freiheit“ habe ich letztes Jahr im Open Air Kino im Viehhof gesehen. Vorher kannte ich das nicht. Da die Serie im Schlachthofviertel spielt und ich sie aus dem Viehhof kenne, sollte es der Viehhof sein. Da kam das Gitter – als Gegensatz zu Freiheit – gerade recht.
8. Die schnelle Gerdi
Ich braucht dringend eine Pause und ich wollte mich mit Verena auf einen Kaffee im Zoozies treffen. Davor ist ein Taxistand und da Gerdi ja Taxi fährt, sollte es ein bewegtes Taxi werden. Ich habe auf eins gewartet bis Verena kam. Das isses dann.
9. Kir Royal
Bei Kir Royal ist mir zuerst die Maximilienstrasse in den Sinn gekommen. Allerdings war mit das nun zu weit und ich brauchte auch noch einen Kuchen. Also wurde es Kir Royal 2.0 (= Aperol Spritz).
10. Der ganz normale Wahnsinn
Diese Serie dreht sich um einen Reporter. Nun leben – zumindest stelle ich mir das heute so vor – Lokalreporter quasi prekariär. Wenn sie also hin und her flitzen, um den ganz normalen Wahnsinn einzufangen, dann auf einer alten Vespa. Billig, aber wenigstens mit Stil.
11. Der Alte
Das ist auch schon ewig her und in meiner Erinnerung in schwarzweiß. Es ging da häufig um die Morde in besserer Gesellschaft (oder war das Derrick – egal). Was passierte hinter diesen Mauern (oder Zäunen)?
12. Rama Dama
Eigentlich ist das eher eine Nachkriegsserie, und aufgeräumt wird der Schutt. Heute trennt man sich eher vom Müll der letzten Ikea-Generation oder profitiert von den Händlern, die Altes für uns gesammelt habe und anbieten. Dann ist es zwar das Gegenteil von Rama Dama, aber was solls.
Viele Serien von anderen Teilnehmern des Fotomarathon findet ihr hier bei Flickr, auch meine natürlich.