Ade Olympus, Grüß Gott Leica

Ich besaß seit 2006 Olympus-Kameras und war 2016 immer noch vom System begeistert. Ich habe seit 2016 die E-M5 gegen die E-M5 III und die E-M1 gegen die OM-1 ausgetauscht. Zwischen 2016 und heute lag die Corona-Zeit, und da waren Videos angesagt – keine Frage! Dafür hatte ich für einige Zeit die Lumix GH5 II.

Die Kameras sind top, genau wie die Objektive von Olympus. Damit lassen sich erstklassige Bilder machen. Ich war allerdings schon länger auf der Suche nach einer kleineren Kamera mit guter Technik. Eine Olympus Pen-F II wäre die perfekte Kamera für mich gewesen. Aber die kam nie, warum auch immer. Außerdem habe ich gerne alte Objektive genutzt und diese adaptiert. Die Verlängerung der Brennweite x2 durch den Four-Thirds-Sensor war für mich persönlich nicht optimal.

Schritt 1: Kauf der Leica M11

Anfang 2023 habe ich mich für eine Leica M11 entschieden und dazu gleich ein paar Voigtländer-Objektive gekauft (35 mm, 50 mm, 75 mm). Die M11 ist mit dem 35-mm-Objektiv (Voigtländer VM 35mm f2 Ultron) besonders kompakt. Die Auflösung ist hervorragend, man kann sehr viel Raum für Ausschnitte nutzen. Das kompensiert die fehlenden Zoom-Objektive.

Ich sehe keine eindeutigen Vor- oder Nachteile und kann nicht behaupten, dass die Leica bessere Fotos als die OM-1 macht. Die Messsucherkamera ist im Handling natürlich komplett anders und macht einfach Spaß.

Mit dem Kauf der M11 habe ich die E-M5 III verkauft. Ich hatte die Idee, die Leica für Urlaub und Städtetrips zu nutzen und die OM-1 für alles, was lange Brennweite benötigt. Auch für schlechtes Wetter oder Makro/starkes Weitwinkel ist die OM-1 besser geeignet als eine Messsucherkamera.

Schritt 2: Wiederentdeckung der analogen Fotografie

Canon AE-1 mit Film Agfa APX 100

Für mich ist klar: Der Weg ist das Ziel. Es geht nicht so sehr um die Bilder, sondern um das Fotografieren an sich. Anfang 2024 habe ich meine alte Canon AE-1 ausgepackt. Sie war nicht direkt benutzbar, weil die Rückspulkurbel verloren gegangen war. Ich habe sie in München bei einem Reparaturbetrieb ersetzen lassen und mit einer neuen Batterie ausgestattet. Funktionierte einwandfrei. Ich habe sie mit einem Agfa APX 100 geladen und mit nach Paris genommen. Die Bilder haben mich davon überzeugt, dass Film immer noch eine interessante Alternative zu digitalen Fotos ist.

Dann habe ich eine Zeit lang Fotos mit der Canon und der Leica parallel gemacht. Das hat mir sehr gefallen und ich habe beschlossen, eine analoge Phase zu beginnen. Das Mitschleppen von zwei verschiedenen Systemen war einfach unpraktisch und hat mein Gepäck wieder aufgeblasen. Das war genau das, was ich nicht wollte.

Zwischendurch habe ich immer wieder Bilder mit der OM-1 gemacht und festgestellt, dass die Fotografie mit Tele und Makro einfach nicht mein Ding ist. Das war nichts Neues für mich. Ich habe schon häufiger versucht, mit diesen Formaten warm zu werden, aber es hat einfach nicht funktioniert. In Kombination mit der Leica führte das dazu, dass ich die OM-1 quasi gar nicht mehr hergenommen habe.

Schritt 3: Kauf einer Leica M6

Die vielen Angebote von OM Systems, dem Nachfolger von Olympus Photographie, zu Objektiven und Kameras mit teils drastischen Rabatten, haben mich nachdenklich gemacht. Ich habe daher beschlossen, mich von meinem Equipment zu trennen. Ich habe alles verkauft, um zu verhindern, dass die OM-1 und die Olympus-Objektive noch mehr an Wert verlieren. Ich habe das Geld stattdessen in eine 30 Jahre alte Leica M6 investiert. Ob das ein guter Tausch war, sei dahingestellt. Aber nun habe ich eine Leica M11 und eine M6 und kann mit einem Objektiv-Set digital und analog fotografieren.

Aktuell trauere ich Olympus nicht nach, denn die Chance, etwas in der Richtung Pen-F zu machen, wurde einfach verpasst. Jetzt ist es so und das Fotografieren mit den Leicas entschädigt mich gut.

Fotografie-Workshop in der Fränkischen Schweiz mit dem Leica-Shop Nürnberg

Im Frühjahr 2023 nahm ich an einem Fotografie-Workshop mit dem Leica-Store Nürnberg teil, der von Norbert Rosing geleitet wurde. Wir erkundeten die Fränkische Schweiz, um Bilder von Waldlandschaften und Höhlen zu machen.

Norbert hat die verborgenen Landschaften und Naturschätze der Fränkischen Schweiz in seinem Fotoband „Verborgen“ festgehalten. Wir waren auf den Spuren des Buches unterwegs.

10 Jahre Olympus und immer noch die richtige Entscheidung

HBF Köln 1999

Köln HBF – Ricoh DC-4U

Im Januar 2006 habe ich meine erste Olympus Kamera gekauft. Das nehme ich zum Anlass, ein paar Sätze zu meiner Foto-Hardware Geschichte zu schreiben. Ich habe 1998 meine erste Digitalkamera gekauft. Es war eine Ricoh DC-4U. Rechts seht ihr ein Bild vom Kölner Hauptbahnhof aus 1999. Die Qualität war damals deutlich schlechter als die heutiger Handys. Danach hatte ich mehrere digitale Kompaktkameras, die mit jeder Generation qualitativ besser wurden.

Bei Bad Tölz - Olympus E-500 mit 14-54mm

Bei Bad Tölz – E-500 mit 14-54mm – eines der ersten Bilder mit einer Olympus Kamera

Nach mehreren Jahren mit digitaler Fotografie wollte ich 2006 in die Spiegelreflexkamera-Klasse einsteigen.  Ich habe mich umgeschaut und mich für Olympus und das FourThirds Format entschieden. Soweit ich mich erinnere, war der Grund dafür primär die Sensor-Reinigung. Die fand ich toll und kein anderer Hersteller hatte so etwas. Die Größe spielte auch eine Rolle, aber nur eine untergeordnete. Von Anfang an war mir aber klar, dass der Fortschritt bei den Kameras immens sein wird, aber die Objektive sich nicht großartig verändern werden. Daher habe ich schon bei der ersten Olympus Kamera, einer E-500 nicht das Kit-Objektiv, sondern ein Pro Objektiv genommen. Ein 14-54mm mit Blende f2.8-3.5.

München Marienplatz - E-1 14-54mm

München Marienplatz – E-1 mit 14-54mm

Mit der Kombination habe ich von Anfang an tolle Fotos gemacht. Ziemlich schnell habe ich dann noch mehr Objektive angeschafft. Ein 50mm/f2 Makro, ein 11-22mm/f2.8-3.5 Weitwinkelzoom und ein 50-200mm/f2.8-3.5 Telezoom. Ebenfalls beides Pro Objektive.

Durch Glück bin ich noch in 2006 günstig an eine E-1 gekommen. Eine tolle Kamera. Die lag super in der Hand, ein Traum. Das Auslösegeräusch war auch toll. Sehr dezent. Leider war die Qualität der Bilder nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem habe ich die Kamera einige Zeit benutzt und erst 2010 verkauft, zusammen mit dem 11-22mm.

Kreuz, Toskana - E-30 mit 25mm/f1.4

Kreuz, Toskana – E-30 mit 25mm/f1.4

Beeindruckt vom Sensor mit Stabilisator habe ich bereits in 2007 die E-500 durch eine E-510 ausgetauscht. 2009 wurde diese dann durch die E-30 abgelöst. Während ich die Bodies immer neu gekauft habe, ich wollte schließlich das aktuellste Modell, habe ich die Objektive immer gebraucht gekauft. Hinzu kamen ein 7-14mm/f4 Ultraweitwinkel, ein Tele-Konverter EC-14, ein Makroextender EX-25 und ein Panasonic 25mm/f1.4.

Kölner Dom - E-510 mit 7-14mm

Kölner Dom – E-510 mit 7-14mm

Mit dem Aufkommen vom Micro FourThirds Standard habe ich mich dazu entschieden, als Zweitkamera eine kleine Olympus zu verwenden. Die Zweitkamera hatte hauptsächlich den Zweck, als Ersatz auf Fotoreisen zu dienen. Falls die primäre Kamera kaputt gehen würde, wäre das Fotografieren zwar beschwerlicher, aber die Fotoreise nicht umsonst. 2009 habe ich eine E-P1 gekauft. Mit dem Adapter MMF-1 konnte ich alle bisherigen Objektive weiter verwenden. Dabei gab es jedoch deutliche Einbussen bei der Fokussierungsgeschwindigkeit. Ich habe daher auch ein einfaches Kit-Objektiv mit ihr verwendet. Nach der E-P1 kam 2011 die E-PL3.

Treppe Nürnberg - E-M1 mit 12-40mm

Treppe Nürnberg – E-M1 mit 12-40mm

2012 bin ich richtig in Micro FourThirds eingestiegen und habe die OM-D E-M5 gekauft. Dieses Modell war ein richtiger und wichtiger Schritt für Olympus. Die eingeschlagene Richtung trug meinem Wunsch Rechnung, eine umfangreiche Kamera-Ausrüstung mit wenig Gewicht zu haben. Zusammen mit dem Panasonic 20mm/f1.7 ist die Kamera unglaublich kompakt und trotzdem flexibel. Das ist seitdem meine feste Reisekombination. Kamera mit Objektiv gehen fast in die Hosentasche, zumindest aber in eine Jackentasche oder kleine Tasche. Für’s Reisen optimal.

Mit dem Kauf der OM-D E-M1 konnte ich den Schritt von FourThirds zu Micro FourThirds vollenden, da die E-M1 beide Fokussierung-Arten unterstützt (Kontrast- und Phasen-Fokussierung). Eine Kompatibilität von meinen alten FT Objektiven ist nun also nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch gegeben. Logische Konsequenz war der Verkauf der E-30 und des 14-54mm Objektives. Dafür habe ich nun ein neues Pro Objektiv für immer drauf, ein 12-40mm/f2.8.

Toskana - E-30 mit 50-200mm + 1.4 x Konverter

Toskana – E-30 mit 50-200mm + 1.4 x Konverter

Die Objektive waren bei Olympus schon immer tadellos. Selbst die vor 10 Jahren gekauften sind immer noch optisch in der Oberklasse angesiedelt. Für spezielle Aufgaben nutze ich sie weiter gerne und nehme die gegenüber den jetzigen Kameras relative große Bauweise in Kauf. Bei den Bodys konnte man immer sagen, die anderen Hersteller hatten bessere Qualität, oder die inhärenten Nachteile des FourThirds Standards kann nicht ausgeglichen werden (Stichwort: Vollformat). Das ist nun, zumindest für mich, nicht mehr so. Meine heutigen Kameras, die E-M5 und die E-M1, sind von der Qualität so, dass ich im Moment keinen Update brauche. Nach vielen Jahren mit schnellen Wechseln ist für mich Ruhe eingekehrt. Seit 2013 habe ich keine Aktualisierung mehr vorgenommen.

Kripo in Franken - E-M5 mit 20mm

Krippe in Franken – E-M5 mit 20mm

Um auf den Titel zurückzukommen: Zufriedener denn je bin ich, weil auch nach 10 Jahren die Entscheidung für Olympus für mich gut war. Die Entwicklungen gehen in eine gute Richtung und bestehende Investitionen werden geschützt. Meine Objektive von 2006 tun immer noch gute Dienste. Selbst ältere Kameras, was die E-M1 ja mittlerweile ist, werden noch durch Firmware Updates gepflegt und verbessert. Die Firmware 4.0 für die E-M1 ist ein echtes Highlight. Damit ist Olympus sicherlich eine Ausnahme im Kamerasektor. Und ich bin sicher, dass neue Bodies und Objektive entwickelt werden, die mich wieder zum Kauf reizen werden. Ich bleibe Olympus weiter treu und freue mich schon auf die nächsten 10 Jahre.