Endlich: Schwimmen mit der Apple Watch erlaubt

Die neue Apple Watch, die Apple Watch Series 2, ist wasserdicht. Das Killerargument für mich, mir direkt eine neue Apple Watch zu kaufen. Die neue Apple Watch ist etwas schwerer und dicker, aber die Änderungen sind minimal. Wer es nicht weiß, kann nicht erkennen, dass ich eine neue Apple Watch trage. Die Neue sieht der Alten zum verwechseln ähnlich. Mit der Neuen habe ich ein Textilband gekauft und das Kunststoffband mit der Alten bei eBay verkauft. Der Verkauf ging übrigens extrem schnell. Ich hatte eine Sofort-Kauf Option eingestellt, in weniger als einer Minute war die Uhr weg und eine Stunde später schon auf der Post zum Versand.

Von einer Geschwindigkeitsverbesserung gegenüber der ersten Generation der Apple Watch kann ich nichts feststellen. Gefühlt besteht da kein Unterschied. Besser als bei der Alten ist die Batterielaufleistung unter WatchOS 3. Die hatte ich ja beim letzten Artikel zur AppleWatch bemängelt. Jetzt komme ich wieder gut über den Tag. Auch mit mehreren Aktivitätsaufzeichnungen gibt es kein Problem mit der Laufzeit.

Seitdem die Apple Watch wasserdicht ist, hat sie einen speziellen Modus, bei dem das Display gesperrt wird. Das ist sehr praktisch, weil Wasser das Display aktivieren und Aktionen auslösen kann. In dem Wasser-Modus reagiert die Uhr nicht auf Kontakt, das Display kann aber durch hochheben des Arms aktiviert werden. Um die Uhr aus dem Modus herauszuholen, dreht man an der Krone. Dabei wird nicht nur der spezielle Display-Modus verlassen, sondern durch einen Ton das Wasser aus dem Lautsprecher befördert.

Schwimmen mit der Apple Watch

SchwimmtrainingJetzt kann die Apple Watch endlich beim Schwimmen benutzt werden, ohne ein spezielles Case zu verwenden. Ich habe bisher immer ein Catalyst Case verwendet. Das funktionierte ganz gut. Nur die Handhabung war etwas umständlich und führte bei meinem ersten Case zu einer Zerstörung desselben. Mit der neuen Apple Watch kann man ohne Bedenken ins Wasser hüpfen. Sie ist aber nicht nur wasserdicht, sondern sie erlaubt auch die Aufzeichnung von Schwimmaktivitäten. Bisher habe ich dafür immer „gehen indoor“ zweckentfremdet.

Zwei Aktivitäten stehen zur Verfügung: Beckenschwimmen und Freiwasserschwimmen. Beim Beckenschwimmen wird zuerst die Bahnlänge angegeben. Danach kann das Training gestartet werden. Entweder als freies Training oder auf ein Ziel zu (Aktivität, Zeit, Strecke). Die Uhr erfasst dann die zurückgelegte Strecke und die Anzahl der Bahnen. Ich denke mal, das Abstoßen am Beckenrand hilft bei der Erkennung der Strecke. Die Erkennung funktioniert erstaunlich gut. Ich habe mit Schwimmsportuhren keine Erfahrung, vielleicht ist das ja Standard. Ein Zählen von Bahnen ist also wirklich nicht mehr notwendig und ich kann mich voll auf das Schwimmen konzentrieren.

SchwimmtrainingIm Handbuch wird darauf hingewiesen, dass die Pulserkennung im Wasser nur eingeschränkt funktioniert. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Erkennung bei ordentlich engem Armband sehr gut funktioniert. Das ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber der ersten Version der Apple Watch. Beim Freiwasserschwimmen wird GPS verwendet, um die Strecke zu erkennen. Das habe ich noch nicht ausprobiert, weil es mir für das Schwimmen im See schon zu kalt ist. Das werde ich erst im Sommer nächstes Jahr testen können.

Auswertung des Schwimmtrainings

Die Aufzeichnung eines Trainings kann auf dem iPhone angeschaut werden. Dabei sind die Bahnen, die zurückgelegte Strecke und der Durchschnittspuls sichtbar. Außer der Zeiten für Teilstrecken (je 100m) lassen sich leider keine Detailinformationen zum Training abrufen. Das erledigt die App HeartWatch allerdings sehr gut. Obwohl sie aktuell noch keine Schwimmtrainings kennt und diese als „Sonstiges“ anzeigt, ist eine detaillierte Analyse des Pulsverlaufs möglich. Ich bin gespannt, ob HeartWatch oder eine andere App in Zukunft noch spezielle Auswertungen für das Schwimmen anbieten wird. Das wäre zu wünschen.

Leider geht mit WatchOS 3.0 die Erzeugung von Bildschirmfotos auf der Apple Watch nicht mehr. Es gibt zwar einen Menüpunkt zur Aktivierung dieser Funktion, aber ich habe es noch nicht geschafft, Fotos zu erzeugen. Daher kann ich hier keine Bilder von der Bedienung der Apple Watch für Schwimmtrainings zeigen.

Gelesen: „The Circle“ von Dave Eggers

Du wusstest schon immer, dass Facebook und Google böse sind? Dass die Internetkonzerne die Weltherrschaft wollen? Dass unsere Kinder verloren sein werden, weil sie ihr gesamtes Leben preisgeben? Dass die ganze Welt verdummt, weil alle immer nur auf Smartphones starren? Dann ist nicht nur Digitale Demenz das ideale Buch für dich, sondern auch The Circle von Dave Eggers.

Die Bestätigung für die eigenen Befürchtungen sind in The Circle nämlich allzu leicht zu finden. Der Plot des Romanes ist erstmal nicht schlecht. Ein Super-Google-Facebook Konzern will der Nabel der Welt werden, eine Zentrale, um die sich alles dreht (daher Circle), die alles weiß, die alles sammelt. Dabei ist dessen grundlegende Idee nicht falsch. Informationen gemeinsam sammeln und allen zur Verfügung stellen ist durchaus vorteilhaft. Wikipedia ist ein gutes Beispiel dafür.

Der Firma Circle fehlt jedoch jedes Maß. Für das Sammeln und Nutzen von Daten gibt es irgendwann keine Grenzen mehr. Totale Transparenz ist das Ziel. Dabei wird aus „wer nichts Unrechtes tut, hat nichts zu verbergen“ der Schluß gezogen, dass „wer nichts verbergen kann, auch nichts Unrechtes tun wird“. Transparenz als Mittel zur Erschaffung einer besseren Welt.

Leider ist The Circle sehr eindimensional erzählt; nur aus der Perspektive von Mae. Sie beginnt im Circle zu arbeiten und ist total begeistert, obwohl sie ganz unten, in der Kundenbetreuung anfängt. Sie hat aber die Grundidee des Circle, „sharing ist caring“, nicht verinnerlicht und eckt erst mal an, weil sie nichts von sich teilt. Dann aber läßt sie sich vollständig auf diese Idee ein und entwickelt sie ins extreme, grenzenlose weiter. Sie ist aber sehr unreflektiert, zweifelt nicht, hinterfragt nicht. Es gibt quasi keine Außenperspektive. Nur eine Person, ihr Ex-Freund Mercer, wehrt sich, findet aber keine anderen Weg, als vor der Zivilisation zu flüchten.

Das wahre Gesicht der anscheinend von der Idee begeisterten Masse scheint nur kurz durch, als Mercer im analogen Asyl ausfindig gemacht und beschimpft wird. Nur an dieser Stelle wird die Verführung durch den Circle sichtbar. Bestimmt ist Mercer die perfekte Identifikationsfigur für alle, die Bestätigung suchen. Es wird so schlimm werden mit dem Internet, dass nur noch die Flucht in den Wald ohne Empfang, in die analoge Welt, bleiben wird.

Das Buch gibt es ja schon mehr als zwei Jahre und ich bin spät dran mit dem Lesen. Der Hype um The Circle ist vorbei, aber es erstaunt im digitalfeindlichen und auf Datenschutz versessenen Deutschland nicht, dass das Buch hier so populär war. Laut TZ ist es ideal für Analoge Anachronisten. Ich denke, auch durch die übertriebene Darstellung der Arbeit in Internetkonzernen wirkt es so stark auf viele Deutsche. Dabei ist das für uns zwar fremd, aber in amerikanischen Unternehmen und vor allen in Call Centern weit verbreitet. Einiges davon kommt mir ziemlich bekannt vor.

Mit kritischem Abstand ist The Circle durchaus lesenswert. Das Buch „How Google works“ gibt meiner Meinung nach aber mehr Einblick in die Welt des Silicon Valley. Ich bin außerdem der Überzeugung, dass die Gefahr der Überwachung primär nicht von den Internetkonzernen, sondern in Wirklichkeit von den Staaten und ihrem Datenhunger ausgeht.

Auch mit WatchOS 3 ist nicht alles gut bei der AppleWatch

Für das neue Betriebssystem der AppleWatch- WatchOS 3 – gab es ein ewig langes Betaprogramm. Vielleicht sind daher seit der Veröffentlichung in der letzten Woche kaum Erfahrungsberichte erschienen. Es ist bereits alles dazu gesagt. Oder es wird auf die Verfügbarkeit der neuen AppleWatch gewartet. Zum Start ebenfalls in der letzten Woche waren quasi noch keine Uhren zu haben.

WatchOS 3 auf der alten AppleWatch

„So hätte die AppleWatch von Anfang an sein sollen“ hieß es nach Vorstellung des WatchOS 3 vor einigen Wochen. Endlich mehr Unabhängigkeit vom iPhone und schnellerer Start von Anwendungen, die sich im Hintergrund aktualisieren. Selbst auf der alten Hardware soll das Verbesserungen bringen und daher habe ich es installiert.

Einiges ist damit anders geworden. Konzepte, die sich nicht bewährt haben, sind verschwunden. So beispielsweise die Kontaktübersicht und die Checks genannten Vorschauseiten für Applikationen. Das kann ich verschmerzen, weil die wirklich nichts taugte.

Die Geschwindigkeit beim Laden von Anwendungen ist für die Haus-Apps (also die von Apple mitgelieferten Apps) deutlich gesteigert worden. Der Start von Wetter-App oder Kalender-App über eine Komplikation ist nun quasi ohne Verzögerung. Die Kalender-App ist damit erstmals sinnvoll nutzbar.

Leider starten Fremd-Apps nicht deutlich schneller als vorher. Auf dem iPhone nutze ich Fantastical für den Kalender, aber auf der AppleWatch ist Fantastical leider immer noch zu langsam. Da müssen die Entwickler nachlegen. Auch WeatherPro ist noch nicht schnell genug. Von vorheriger Aktualisierung kann keine Rede sein. Die App der Deutschen Bahn braucht fast 10 Sekunden für den Start.

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Es reicht noch nicht

Ich nutze die AppleWatch täglich und bin im Prinzip sehr zufrieden. WatchOS 3 geht sicher in die richtige Richtung, aber es bleiben immer noch Lücken zu schließen. Ein großes Manko ist für mich das Fehlen der Podcast App. Die AppleWatch wird von Apple ja nicht mehr so stark als Lifestyle Produkt positioniert, sondern zielt eher auf Fitness und Gesundheit. Insofern finde ich es nicht verständlich, dass Podcasts fehlen. Schon ewig höre ich Podcasts beim Sport und die Lücke schmerzt. Ich hatte gehofft, dass es hier Verbesserungen gibt, aber leider muss ich bei meinem Workaround bleiben.

Update will überlegt sein

Ich hatte bei der AppleWatch bisher noch nie Probleme mit der Akkulaufzeit. Selbst mit längeren Sportaktivitäten musste ich nie in den Sparmodus umschalten. Das ist leider bei WatchOS 3 nicht mehr so. Mehrmals hat sich die Uhr schon gegen 23h verabschiedet. Ich bin nicht sicher, ob eine von mir genutzte Fremd-App das verursacht oder ob das Problem immer besteht. Da ich nicht weiß, ob man eine Uhr auch wieder auf das alte WatchOS zurücksetzen kann, sollte der Update gut überlegt werden.

Umstieg auf AppleWatch Series 2

Da ich vor einiger Zeit mit dem Schwimmen angefangen habe, hat die neue AppleWatch für mich ein unwiderstehliches Killer-Feature: sie ist wasserdicht bis 50m und unterstützt Schwimmen als Aktivität. Ich habe sie bereits bestellt und sie liegt schon für mich in China bereit.