2 Monate Apple Watch – was taugt sie?

Nach nun 2 Monaten mit der Apple Watch wird es Zeit für einen weiteren Rückblick. Ich sehe in meinem Umfeld immer noch relativ wenige mit der Apple Watch. Den Verkaufszahlen nach müssten sie eigentlich überall sein. Angesprochen werde ich jedoch häufig. „Was macht man damit?“, „Wozu braucht man das?“ sind die häufigsten Fragen und die Aufforderung „zeig doch mal was“ ist auch üblich.

Viele, mit denen ich gesprochen habe, wollen erst mal die 2. Generation abwarten. Ein Kollege hat seine nach 14 Tagen wieder verkauft; immerhin mit Gewinn. Ich bin froh sie zu haben und freue mich auf die 2. Version des Betriebssystems, die mehr Unabhängigkeit vom iPhone bringen wird. Die ist mir nämlich viel zu groß. Zumindest ein Caching müsste es geben. Denn was sieht man in der Regel erst mal, wenn man eine Funktion aufruft? Nur das drehende Rad. Manchmal nur eine Sekunde. Häufig aber auch so lange, dass der Bildschirm schon wieder dunkel ist. Da fällt das „zeig doch mal was“ eher ernüchternd aus. Apple Watch Reise wartenVor allem, wenn das iPhone gerade keine Verbindung zum Netz hat, gibt es gar keine Anzeige. Das ist im Zug sehr oft der Fall und daher ist die Anzeige der Bahn App dann leer. Eine konfigurierbare Refresh Zeit der Infos über das iPhone wäre super. Die Uhr zeigt dann bei Bedarf die letzten Werte an und aktualisiert sie wenn möglich.

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Ausflug ins Ruhrgebiet: Zeche Zollverein, Gasometer und zwei Siedlungen

Ich habe Verwandte im Ruhrgebiet und war daher als Kind häufig dort. In Erinnerung habe ich von damals die Wohnungen, den Duisburger Zoo und Schrebergärten. An die Industrieanlagen kann ich mich nicht erinnern. Heute ist das Ruhrgebiet viel grüner, weil die meisten Industrieanlagen still stehen. Sie sind heute Museen und davon wollten wir nun einige sehen.

Dazu haben wir uns in den Pfingstferien in das Ruhrgebiet aufgemacht. Als Basis haben wir Mülheim an der Ruhr gewählt. Das Hotel Villa am Ruhrufer war dafür bestens geeignet. Das Spa Hotel war eine schöne Basis für unsere Ausflüge und da das Wetter nicht so gut war, willkommen zur Erholung. Ich hatte keine Vorstellung von Mülheim und war daher über die große Anzahl an Villen in der Straße der Millionäre überrascht.

Zeche Zollverein VerwaltungUnser erster Besuch galt der Zeche Zollverein. Die Zeche selbst ist für Besucher leider nicht zugänglich. Wir dachten natürlich, wir könnten in den Untergrund abfahren, aber das geht leider nicht. Zur Sicherung der Hohlräume ist die Anlage immer noch aktiv (ich habe verstanden zur Entwässerung) und kann daher nicht besucht werden.

Oberirdisch sind an die Zeche eine Kohlenwaschanlage und eine Kokserei angegliedert. Beide sind heute für Besucher durch Führungen zugänglich. Wir haben die Kokserei nur mit der Bahn von außen erkundet und uns auf die Kohlenwäscherei beschränkt. Die Führung dauert gut 2 Stunden und war sehr gut gemacht.

Bei Eintritt und Führungen kann man übrigens mit Groupon manchmal ein paar Euro sparen. Haben wir nicht gemacht, weil wir das da noch nicht wussten.

Der Lärm und der Dreck, der damals dort von den Arbeitern ausgehalten wurde musste, ist nur schwer vorstellbar. Durch eine von Band eingespielte Geräuschkulisse, die statt fast 100 nur 75 dezibel hatte, konnte wir eine gewisse Idee bekommen. Kein Wunder, dass die Kumpel im Alter fast taub waren.

Die Kohlenwäsche diente der Trennung von Kohle und Steinen. In mehrern Stufen wurde durch sieben, schütteln, blasen und waschen die Kohle vom Rest getrennt. Nachdem die Kohle das Tageslicht gesehen hatte, dauert es im Betrieb weniger als eine Stunde, bis sie sauber dem Bestimmungsort zugeführt wurde. Die Zeche stand am Wochenende still. Dann wurde geputzt und repariert. Nur so konnte die Anlage über viele Jahre in Betrieb gehalten werden.
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Gelesen: Max Barry – Lexicon

Segmentierung ist ein wichtiges Instrument im Marketing. Kunden werden gruppiert, also in Segmente unterteilt, um sie besser ansprechen zu können. Für jedes Segment werden dann gezielte Kampagnen durchgeführt und durch die genaue Abstimmung der Kampagnen auf die Zielgruppe wird das Ergebnis maximiert. Dabei von Manipulation zu sprechen ist vielleicht übertrieben, aber im Grunde ist es genau das. Eine gezielte Kampagne will die richtigen Knöpfe drücken.

Max Barry greift dies in seinem Buch Lexicon auf. Eine Organisation trainiert ihre Mitglieder darauf, Menschen in Segmente einzuteilen und dann mit Hilfe von Worten zu manipulieren. Daher rührt der Untertitel Worte sind Waffen. Dabei müssen Hunderte von Segmenten erlernt werden und das richtige für eine Person erkannt werden, was schwierig ist.

In der Realität wird Big Data dazu genutzt, die Segmentierung bis hin zur Einzelperson zu treiben. Jeder und jede ist dann sein/ihr eigenes Segment und kann optimal angesprochen, beeinflusst werden. Ein hoher Grad an Individualisierung ist nicht nur bei der Segmentierung das Ziel. Auch bei der Produktion wird bis zum individuellen Einzelstück automatisiert, was dort unter dem Stichwort Losgröße 1 bekannt ist (mehr beispielsweise hier).

Untergang

Im Buch Lexicon wird die Segmentierung nicht so weit getrieben. Big Data spielt interessanterweise auch keine Rolle. Wozu die Manipulationen eigentlich genutzt werden sollen, ob im Guten oder im Bösen, bleibt ebenfalls im Dunklen. Die natürlich folgende totale Manipulation geht dann auch gerade nicht den Weg der maximalen Segmentierung und somit wird der Schwenk vom überspitzten Jetzt zur Babel Geschichte (dem Turmbau) vollzogen.

Barry ließ mich über lange Strecken im Unklaren, worum es eigentlich geht und worauf das alles hinausläuft. Die Grundidee von Lexicon hat mich jedoch gefesselt und über diese Ungewissheit getragen. Ein Buch, das Spaß gemacht hat zu lesen.