Film: Scannen oder abfotografieren?

Ich habe bisher meine Filme immer abfotografiert. Anfangs mit dem Handy, danach mit einer Kamera und einer entsprechenden Lichtquelle, aktuell mit einem Valoi Easy35 Setup. Dafür nutze ich eine Leica SL2 und ein Sigma S100 Macro Objektiv.

Das funktioniert gut, aber leichte Zweifel habe ich dennoch gehabt, ob das wirklich gute Ergebnisse produziert. Daher habe ich einen Film zusätzlich in einem Labor auf maximaler Qualität scannen lassen. Hier nun der Vergleich mit einem Foto von einem Rollei RPX 400 Film aus der Leica M6.

Bevor ich auf den Vergleich eingehe, sei noch in Kürze erklärt, wie ich die abfotografierten Negative „entwickle“.

  • Die Bilder werden von der Kamera direkt in Lightroom „gethethered“ und als DNG gespeichert
  • Dort werden sie in ein neueres DNG Format kopiert, weil das ca. 30% Speicherplatz spart
  • Dann werden die Negative mit NegativeLabPro in Positive umgewandelt
  • Die Raw-Positive werden schließlich in JPEG-Positive umgewandelt

Links das gescannte Negativ, rechts das fotografierte. Das gescannte hat deutlich höheren Kontrast als das fotografierte. Dadurch ist der Himmel im gescannten Bild komplett hell ohne Zeichnung. Im Fotografierten ist noch etwas Struktur zu sehen. Das Fotografierte Negativ kann natürlich mit höherem Kontrast bearbeitet werden, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Hier bietet das selbst Abfotografieren also mehr Bearbeitungsspielraum, als das fertig gescannte Negativ.

Schauen wir aber mal auf einen 100% Ausschnitt, um Details zu sehen:

Auch hier wieder links das gescannte Negativ, rechts das fotografierte. Wieder fällt der höhere Kontrast des Scans auf. Was die Körnung angeht, sind die Bilder ziemlich vergleichbar. Diesbezüglich scheinen beide Varianten gleichwertig. Auf dem fotografierten Negativ sieht man allerdings zwei Streifen. Ich konnte nicht ausmachen, wo die herkommen. Auf dem Negativ scheinen sie nicht zu sein. Das habe ich mit einer Lupe kontrolliert. Vielleicht reicht die Vergrößerung der Lupe aber nicht aus, um es zu erkennen. Wenn sie schon auf dem Negativ sind, werden sie beim Scan effektiv entfernt.

Fazit

Die Qualität des Scans und der Fotografie scheinen vergleichbar. Ich mache mir also keine Gedanken mehr deshalb. Zumindest bei diesem Foto bleibt bei der eigenen Fotografie mehr Spielraum für die Bearbeitung. Dafür verzichte ich gerne auf die Entfernung von Kratzern oder ähnlichem. Das mache ich dann in Lightroom selbst.

Augsburg: Glaspalast und Maiskolben

Im Februar war ich in Augsburg, um ein paar Fotos zu machen. Das Wetter war leider nicht optimal. Es war sehr kalt und bewölkt. Gerade letzteres ist für gute Fotos nicht so schön. Alles wird so flach dadurch.

Ich war eine Weile beim Glaspalast. Ohne Sonne gibt das Gebäude nicht so viel her. Innen war alles verschlossen. Um mich aufzuwärmen war ich im Museum Walter. Das hat erstaunlich viele interessante Gemälde, lohnt daher einen Besuch.

Danach war ich beim sogenannten Maiskolben, dem Augsburger Hotelturm. Mit dem ihm umgebenen Konferenzzentrum ist er ein schönes Beispiel für den Brutalismus.

Fotografiert habe ich mit der Leica M11 und der Leica M6. In der M6 hatte ich einen Rollei RPX 400 Film. Der Rollei RPX 400 könnte identisch mit dem Agfa APX 400 oder dem Kentmere 400 sein. Gerade heute habe ich dazu etwas in Blog Shoot it with film gelesen. Den Kentmere kenne ich nicht und ob der APX wirklich der gleiche Film ist, kann ich auch nicht sagen. Ich finde den RPX passabel und würde ihn wieder nehmen.

Bilder mit der M11:

Bilder mit der M6:

Fränkische Schweiz analog

Im Dezember 2024 habe ich eine Woche in der Fränkischen Schweiz verbracht und analog fotografiert. ich hatte verschiedene Filme dabei, die ich ausprobieren wollte. Das Wetter war leider bescheiden, weil es häufig geregnet hat. Daher gab es nicht so viele Gelegenheiten zum Fotografieren, wie ich mir das gewünscht habe.

In die Canon AE-1 habe ich einen Fomapan eingelegt. Den hatte ich noch nie probiert. Er ist relativ billig und daher wäre der etwas als Ergänzung zum Ilford, den ich sonst immer nutze. Der Fomapan hat mir gut gefallen. Die Bilder haben ein schönes Korn und sind gut kontrastreich. Genutzt habe ich ein Canon FD 50mm f1.8 und ein Tokina RMC 135mm f2.8 Objektiv.

Fomapan 200 Creative

Wie oben zu sehen, war ich beim Druidenhain. Dort ist es nicht mehr so schön wie früher, weil viele Bäume gefällt wurden. Die dort verbliebenen Baumstümpfe sind nicht so attraktiv. In der Leica M6 hatte ich als erstes einen dubblefilm Daily black&white geladen. Von dem war ich etwas enttäuscht. Wahrscheinlich ist die ISO Angabe von 400 etwas übertrieben, und der Film hätte deutlich mehr Licht gebraucht. Belichtet auf ISO 400 war mir der Film zu körnig und zu dunkel. Die dunklen Bereichen sind förmlich abgesoffen. Ein paar schöne Bilder gab es trotzdem.

dubblefilm Daily black&white

Als dritten Film habe ich einen Ilford Delta 400 in die Leica M6 eingelegt. Auch den hatte ich bisher noch nie verwendet. Fotografiert damit habe ich primär in Forchheim. Die Altstadt ist mit den Fachwerkshäuschen sehenswert. Ob der Delta 400 für mich besser ist als der HP5+? Ich weiß es nicht. Dazu müsste ich wohl beide mal unter gleichen Bedingungen vergleichen. Die Ergebnisse gefallen mir durchaus. Auf dem Heimweg bin ich in ein Schneegestöber gekommen, bei dem ich auch ein paar schöne Bilder machen konnte.

Zum Schluss habe ich in die Leica M6 noch einen Ilford FP4+ eingelegt. Der ist mit ISO 125 eigentlich nicht geeignet für das Regenwetter, aber ich hatte keinen anderen Film dabei. Ich habe versucht mit dem 35mm Objektiv bei 1/30s zu fotografieren und bin positiv überrascht, dass keine Bilder verwackelt sind. Auf Film ist das deutlich leichter als bei der Leica M11 in der hohen Auflösung. Da traue ich mich bei 35mm nicht mal mehr 1/60s zu nehmen. Die Bilder mit diesem Film sind aus Bamberg.