Fliegenfischen an der Schottersmühle

Fliegenfischen an der Wiesent in der fränkischen Schweiz war mein Ziel, als ich Anfang des Jahres den Fischereilehrgang besucht und die staatliche Fischereiprüfung abgelegt habe. Diesem Ziel bin ich nach zwei Kursen zum Fliegenfischen (einem in Waischenfeld und einem in Augsburg) schon deutlich näher gekommen. Erreicht habe ich es leider noch nicht. Zwar habe ich mit der Fliegenrute bereits Fische gefangen, der Erfolg an einem Fließgewässer blieb mir aber bisher verwehrt.
RuteWährend meines Sommerurlaubs habe ich ein paar Tage in meinem Ferienhaus in Plankenfels verbracht und bin von dort aus zwei Tage zum Fischen an der Wiesent gewesen. Während des Fliegenfischen-Kurses in Waischenfeld habe ich die Stadtstrecke bereits kennen gelernt. Da es Ferienzeit und Wochenende war, wollte ich den Touristen ausweichen und habe in der Hammermühle eine Karte für die Schottersmühle erworben.

WiesentDie Schottersmühle ist eine Gastwirtschaft 8 km flussabwärts von Waischenfeld. Dort beginnt eine abwechslungsreiche Strecke der Wiesent mit schnellen, sprudelnden Passagen und breiten ruhigen Zonen. Ruhig bezieht sich aber leider nur auf die Fließgeschwindigkeit der Wiesent. Es war Samstag und das Heulen der Motorradfahrer war allgegenwärtig. Das war lästig, aber nicht schlimm. Schlimm waren die gefühlt 100 Kanufahrer, die an mir vorbeipaddelten. Die habe ich vorher nicht bedacht. Da wunderte es mich nicht, dass ich nichts gefangen habe.

Mit mir waren noch drei weitere Fliegenfischer unterwegs an der Schottersmühle. Zum Trost für mich hat niemand etwas gefangen. Am Vormittag war ich darüber noch froh, weil maximal ein Fisch entnommen werden darf. So konnte ich den Nachmittag auch noch zum Fischen gehen. Nachdem ich Sander nur einige Zupfer und eine zu kleine Forelle an der Angel hatte, war ich schon enttäuscht.

WiesentAm zweiten Tag habe ich die Stadtstrecke Waischenfeld probiert. Das Wetter war eher regnerisch und bei der Kartenausgabe sagte man mir, das ich der einzige Fliegenfischer heute sei. Ich habe auch später niemanden gesehen.

Leider lief es auch hier nicht besser. Ich komme zwar leidlich mit der Fliegenrute zurecht und verheddere mich schon seltener. Auch die Hänger sind weniger geworden. Trotzdem habe ich eine Hand voll Fliegen verloren, indem ich in irgendwelchem Gestrüpp eingehakt habe. Das ist etwas nervend, aber da man dort an der Wiesent nicht waten darf, muss vom Ufer her geworfen werden und das hat so seine Tücken.

Wiesent Ich habe in den zwei Tagen an der Wiesent fast keine Fische gesehen. Sowohl an der Schottersmühle als auch an der Stadtstrecke hatte ich eine kleine Forelle und ein paar Zupfer, bei denen ich einen Fisch kurz aufsteigen sah. Ansonsten aber nichts. Es gab wenig Insektenaktivität und daher habe ich es mit Naßfliegen und Streamern probiert. Da die Wiesent aber starken Pflanzenwuchs hat, bleibt man häufig hängen. Das nervt und daher wären Trockenfliegen deutlich besser.

Es fehlt mir vor allem noch an Gespür, wo Fische stehen könnten. Ich weiß also eigentlich gar nicht, wo ich die Fliege hinwerfen soll. So ist es im Moment eher ein Werfen-üben als ein gezieltes Fischen. Ohne die kleinen Fische an der Angel wäre es nicht schön gewesen, aber so haben die zwei Tage doch Spaß gemacht und ich bin zuversichtlich, dass es noch wird mit dem Fangen.

Stiefel mit Rute

Sommer in Binz auf Rügen

Für unseren Sommerurlaub sind wir nach Binz auf Rügen gefahren. Wir waren vorher noch nie dort und haben uns für eine Anreise mit dem Zug entschieden, was unsere Möglichkeiten auf der doch großen Insel einschränkte. Wir haben also ein Hotel mit gutem Spa Bereich gebucht, damit wir auch bei schlechtem Wetter auf unsere Kosten kommen. Das Hotel am Meer hat zwar relativ kleine Zimmer, aber das Frühstück und der Spa Bereich sind spitze.

Hotel am Meer

Damit die Zugfahrt nicht zu lang wird, haben wir die An- und Abreise jeweils unterbrochen. Auf dem Hinweg in Leipzig und auf dem Rückweg in Berlin. Das war eine gute Entscheidung, weil mehr als 10 Stunden Zug fahren zu viel ist.

Natur und wandern

Am ersten Tag sollte es erst gegen Mittag schön werden und so sind wir den Hochuferwanderweg von Binz nach Seelin gelaufen. Dieser führt durch dichte Wälder und bietet immer wieder einen tollen Ausblick auf die Ostsee. Rügen war vor der Abholzung fast vollständig so dicht mit Wald bewachsen.

Wald

Der Wanderweg endet an der Seebrücke in Seelin. Diese sieht wesentlich beeindruckender aus als die in Binz, weil sie nicht nur ein einfacher Steg ist. Der Strand und die Uferpromenade in Binz sind dafür viel schöner als in Seelin, weil Seelin an einem Hochufer liegt und im Gegensatz zu Binz keinen direkten zur Ostsee hat.

Seelin

Auf halbem Weg zwischen Binz und Seelin liegt der idyllische Schwarze See. An seinen Ufern bildet sich Moor, was relativ selten ist.

Schwarzes Meer

Sonne, Strandkorb, Meer

Das Wetter während unseres Aufenthaltes auf Rügen war viel besser als erwartet. Wir hatten fast keinen Regen sondern meist Sonne bei Temperaturen bis 30 Grad. Da die Ostsee immerhin 19 Grad hatte, war ich tatsächlich das erste mal im Leben in der Ostsee schwimmen. Beinahe wäre das zwar an den Quallen gescheitert, aber ein tapferes ignorieren hat geholfen.

Das Meer

In den Morgenstunden war es manchmal windstill und die Ostsee lag wie ein Spiegel da und verschmolz am Horizont mit dem Himmel. Ausgiebig frühstücken, Strand, Strandkorb, Sand und Spaziergang am Meer. Bewegung im Fitnessraum im Schwimmbad mit Gegenstromanlage. Sauna, sanarium, Dampfbad, relaxen und dann abends draußen mit Blick auf das Meer essen. So waren unsere Tage in Rügen. Schön, aber zu schnell vergangen.

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Leipzig – Stadt der Passagen

Woran denke ich bei Leipzig als erstes? Ans Allerlei, und das ist wirklich eklig. Da helfen auch keine Rettungsversuche. Dann als nächstes an die Montagsdemonstrationen, die in der Nikolaikirche ihren Ausgangspunkt hatten. Die friedlichen Demonstrationen und die Wende sind in Leipzig wichtiger Bestandteil der Erinnerung. Überall in der Stadt stehen dazu Schautafeln mit Bildern und Geschichten. Eine Ausstellung zu Leipzig vor der Wende, die aktuell im Museum der bildenden Künste (MDBK) gezeigt wird, haben wir leider nicht geschafft. Mich hätte interessiert, ob es dort auch nur schwarz-weiße Bilder aus der DDR Zeit gibt. Hatten die wirklich keine Farbfilme?

Wir waren das erste mal in Leipzig, um eine Pause auf dem Weg von München nach Rügen einzulegen. Für einen knappen Tag von Mittag bis Mittag haben wir uns die Stadt angeschaut. Nach Ankunft im schön renovierten Leipziger Bahnhof haben wir im Living Bach14 Hotel eingecheckt. Das liegt direkt an der Thomaskirche und dort haben wir den Panorama Rundgang gestartet.

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An Passagen haben wir bei Leipzig nicht gedacht. Hätten wir gewusst, das Leipzig die Stadt der Passagen ist, hätten wir den Besuch auf einen anderen Termin gelegt. Wir sind nämlich Sonntags angekommen und Montags abgefahren. Die vielen Passagen konnten wir daher gar nicht richtig anschauen und genießen, weil die Geschäfte geschlossen waren. Die Liste der Leipziger Passagen ist wirklich beeindruckend. Vor allem, weil einige Passagen schon sehr alt sind: Specks Hof bereits von 1908 und die Mädlerpassage von 1912. Es empfiehlt sich also, Leipzig während der Ladenöffnungszeiten zu besuchen.

Nicht nur die Passagen, auch die gut erhaltene historische Bausubstanz ist interessant und schön anzusehen. Da ist in den vergangenen Jahren viel Geld in die Restaurierung geflossen. Ich freue mich schon, wenn Leipzig mal wieder auf dem Weg liegt.

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