Sparbüchse – und ein Schlüssel, der nicht passt(e)

SchlüsselVor ein paar Wochen schon saß ich vor meiner Sparbüchse und habe mich gefragt, was wohl drin sein wird. Ich hatte leider keinen Schlüssel und habe nach Hilfe beim Öffnen gefragt. Die Geldgeschichtliche Sammlung der Kreissparkasse Köln hat sich darauf hin gemeldet, und mir einen Schlüssel zukommen lassen. Dafür vielen Dank. Das war sehr nett.

Schloss der SparbüchseLeider passte er nicht zu meiner Sparbüchse. Wie auf dem Detailbild des Schlosses der Sparbüchse zu sehen ist, muss der Schlüssel einen Spalt haben, der es ermöglicht, den Bart tief einzuführen. Diesen Spalt hat der Schlüssel leider nicht.

Ich bin aber Besitzer eines Dremel MultiPro, und so Dremel mit Bohrerdachte ich, ich nutze den Schlüssel als Vorlage und bastel mir selbst einen passenden. Den Dremel bestückte ich also mit einem Bohrer, der mir richtig vorkam, und fing an. Eingespannt in einen Schraubstock habe ich mit dem Ausschneiden des Spalts Spalt im Schlüsselbegonnen. Nachdem ich einiges weggeschliffen hatte, passte der Schlüssel schon in das Schloss der Sparbüchse. Der Schlüssel ließ sich auch drehen, aber das Schloss ging nicht Der Schlüssel passt
auf. Erst durch das Fotografieren habe ich gesehen, dass es auf dem Boden des Schlüssellochs eine Vertiefung gab. Es kam also gar nicht so sehr auf den Bart, sondern eher auf die Tiefe an, mit der der Schlüssel einsinken kann. Also habe ich noch mehr geschliffen und siehe da, das Schloss ging auf.

Vorsichtig habe ich den Deckel Die Sparbüchse ist offenangehoben und voller Erwartung in die Sparbüchse geschaut. Was mag wohl drin sein? Euro sicherlich nicht, sondern eher Mark und Pfennig. Vielleicht auch ausländisches Geld, das es damals auch in Europa noch Der erste Blick in die Sparbüchsegab. Ich werfe einen ersten Blick in die Sparbüchse und was sehe ich? Eine Zwei Pfennig Münze von 1965. Sehr guter Jahrgang! Das kann also nur gut sein.

Ausgebreitet vor mir wird deutlich, dass ich einiges an Geld in der Sparbüchse gesammelt hatte. Nicht nur Pfennige sondern auch Münzen aus der Sparbüchsemehrere 5 Mark Münzen fanden sich darin. Insgesamt 63 Mark und 27 Pfennige. Interessanterweise war in der Sparbüchse nur eine einzige Münze nicht aus Deutschland: eine 200 Lire Münze. Die neueste Münze, die ich gesehen habe, war von 1995. Ich habe also ganz schön lange Geld in diese Sparbüchse gesteckt.

Was soll ich nun mit dem alten Geld machen? Ich werde es wohl wieder in der Sparbüchse verstauen und diese an einem sicheren Ort verwahren. In vielen Jahren werde ich vielleicht nochmal einen Blick darauf werfen und mich an früher, Mark und Pfennig erinnern.

 

Gelesen: Sie wissen alles

Die vernünftige Entwicklung der Digitalen Gesellschaft ist mir sehr wichtig und daher habe ich nun auch das Buch „Sie wissen alles“ von Yvonne Hofstetter gelesen. Aufklärung ist ein wesentlicher Bestandteil, die Gesellschaft überhaupt weiterentwickeln zu können. Der Titel ist zwar reisserisch, aber trotzdem versprach er, genau an dieser Aufklärung zu arbeiten. Im Prinzip stimmt das auch, aber Hofstetter übertreibt in meinen Augen mit der Panikmache und Paranoia.

Das Buch spannt den Bogen vom Nutzen von Big Data, Algorithmen und künstlicher Intelligenz im Militär über automatisierten und algorithmischen Handel bis zum Sammeln von Daten großer Unternehmen wie Facebook und Google. Das ist an sich nicht schlecht, aber leider versucht Hofstetter, Angst und Paranoia permanent zu schüren, indem sie immer wieder entsprechende Aussagen einstreut. Das ist wahrscheinlich ein stilistisches Mittel, das den Leser/die Leserin bei der Stange halten soll. Mich hat es genervt und beinahe dazu geführt, dass ich das Buch nicht bis zu Ende gelesen hätte.

Die historischen Betrachtungen sind jedoch wichtig, weil die Fehler, die dort bereits passiert sind (ein falsches Flugzeug abgeschossen, Börsencrash), zeigen, was bei neuen Feldern (Gesundheitssystem) passieren könnte.

Richtig interessant wird es aber im letzten Teil des Buches, bei dem unser Menschenbild und das Verhältnis von Mensch, Arbeit und Daten analysiert wird. Für Hofstetter haben die persönlichen Daten genauso wie die Arbeit schöpferischen Wert. Somit sind die persönlichen Daten integraler Bestandteil unserer Existenz und nicht von uns trennbar. Sie sind durch die enge Verbindung mit unserer Würde keine bloßen Objekte oder Ware und daher auf besondere Art und Weise zu schützen. Und wie unsere Arbeit haben auch unsere Daten einen Wert, den wir einfordern dürfen. Der Begriff persönliche Daten ist dabei sehr weit gefasst und umspannt nicht nur Name, Geburtsdaten etc. sondern auch alle durch Sensoren über uns ermittelte Daten.

Auch die Betrachtungen zu menschlicher Arbeit im Vergleich zu intelligenten Maschinen gefallen mir. Natürlich sind Maschinen in vielen Fällen dem Menschen überlegen und das in Zukunft auch immer mehr bei intellektuellen Tätigkeiten. Aber sie werden dadurch nicht Subjekt (wie der Mensch) sondern bleiben Objekt, das uns dient. Was uns von den Maschinen unterscheidet ist das Gewissen, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit zum moralischen Handeln. Dies muss immer wieder klargestellt werden.

Zum Schluss des Buches skizziert sie 10 Aufgaben, denen wir uns stellen müssen. In ihrem Vortrag auf der re:publica 2014 hat sie 3 davon beschrieben. Leider nimmt die Behandlung dieser Aufgaben einen relativ kleinen Teil des Buches ein.

Auf Youtube findet sich auch ein gutes Interview mit ihr. In ihrem Artikel in Der Zeit zu künstlicher Intelligenz und Algorithmen fordert sie mehr Transparenz von maschineller Intelligenz. Eine Forderung, die ich unterstütze und die ich auch schon bei Viktor Mayer-Schönberger in seinem Big Data Buch gelesen habe.

Auch wenn das Buch mir stilistisch nicht so sehr gefällt, ist der letzte Teil so wertvoll, dass sich das Lesen von „Sie wissen alles“ lohnt.

Sparbüchse – und kein Schlüssel

Sparbüchse vornZu meinem Geburtstag hat mir meine Schwester meine alte Sparbüchse mitgebracht. Sie hat sie aus unserem Eltenhaus, das wir schon lange nicht mehr besitzen, gerettet. Das ist richtig toll. Und die Sparbüchse ist voll! Was kann da wohl drin sein? Euro werden es nicht sein. Und vom Gewicht her auch nicht viele Scheine. Also wahrscheinlich Mark und Pfennige. Vielleicht aber auch Münzen aus anderen Ländern.

Ich kann mich noch an die Weltspartage erinnern, an denen man mit der Grundschule zur Sparkasse ging und den Inhalt der Sparbüchse auf ein Konto einzahlte. Die Zähl- und Sortierautomaten habe mich damals beeindruckt. Nach der Grundschule gab es das nicht mehr und so ist der Inhalt lange nicht mehr geleert worden. Etwas geschichtliches habe ich von der Kreissparkasse Köln zu diesen Dosen gefunden.

Sparbüchse untenLeider habe ich für meine Sparbüchse keinen Schlüssel. Ich habe noch eine andere Sparbüchse von der Sparkasse. Die ist neuer und bei der habe ich den Schlüssel unten angeklebt. Da ist er sicher, aber leider ist es ein anderer. Dieser Schlüssel passt nicht auf die obige Sparbüchse. Der gesuchte Schlüssel müsste symmetrisch sein, also mit gleichem Bart auf beiden Seiten. Zumindest sieht der Schlitz unten so aus.

Falls also jemand so einen Schlüssel besitzt, würde ich mich über eine Rückmeldung sehr freuen. Dann könnte ich nämlich mal einen Blick in das Innere der Sparbüchse werfen.