Am Eröffnungswochenende des Frühlingsfest gibt es auf der Theresienwiese jedes Jahr ein Oldtimer-Treffen. Eine gute Gelegenheit, einen Farbfilm zu testen: Den Harman Phoenix 200. Ich hatte ihn in meine Olympus XA geladen und parallel dazu meine Leica M6 mit einem Kodak Porta 160 dabei.
Der Harman Phoenix hat mich ziemlich enttäuscht. Er hat einen sehr kleinen Kontrastumfang und gibt Rot als Orange wieder. Der Mustang war knallrot. Außerdem hat er für einen 200er Film eine Menge Korn. Ich würde ihn also eher als experimentell einstufen. Wenn schöne Farben und Feinkörnigkeit gefragt sind, ist es nicht der richtige Film. Durch seinen recht knappen Kontrastumfang bekommen die Bilder einen sehr starken Kontrast. Bei strahlendem Sonnenschein war das natürlich stark einschränkend.
Da gefällt mir der Kodak Porta schon besser. Sehr fein in der Auflösung und toll in den Farben. Die Farben knallen richtig. Das kann auch eine Herausforderung sein, aber für die Autos war das super.
Übrigens: die Kennzeichen sind verfremdet. Und, ich bin nicht der Einzige, der den Harman Phoenix herausfordernd findet.
Ich habe bisher meine Filme immer abfotografiert. Anfangs mit dem Handy, danach mit einer Kamera und einer entsprechenden Lichtquelle, aktuell mit einem Valoi Easy35 Setup. Dafür nutze ich eine Leica SL2 und ein Sigma S100 Macro Objektiv.
Das funktioniert gut, aber leichte Zweifel habe ich dennoch gehabt, ob das wirklich gute Ergebnisse produziert. Daher habe ich einen Film zusätzlich in einem Labor auf maximaler Qualität scannen lassen. Hier nun der Vergleich mit einem Foto von einem Rollei RPX 400 Film aus der Leica M6.
Bevor ich auf den Vergleich eingehe, sei noch in Kürze erklärt, wie ich die abfotografierten Negative „entwickle“.
Die Bilder werden von der Kamera direkt in Lightroom „gethethered“ und als DNG gespeichert
Dort werden sie in ein neueres DNG Format kopiert, weil das ca. 30% Speicherplatz spart
Dann werden die Negative mit NegativeLabPro in Positive umgewandelt
Die Raw-Positive werden schließlich in JPEG-Positive umgewandelt
Links das gescannte Negativ, rechts das fotografierte. Das gescannte hat deutlich höheren Kontrast als das fotografierte. Dadurch ist der Himmel im gescannten Bild komplett hell ohne Zeichnung. Im Fotografierten ist noch etwas Struktur zu sehen. Das Fotografierte Negativ kann natürlich mit höherem Kontrast bearbeitet werden, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Hier bietet das selbst Abfotografieren also mehr Bearbeitungsspielraum, als das fertig gescannte Negativ.
Schauen wir aber mal auf einen 100% Ausschnitt, um Details zu sehen:
Auch hier wieder links das gescannte Negativ, rechts das fotografierte. Wieder fällt der höhere Kontrast des Scans auf. Was die Körnung angeht, sind die Bilder ziemlich vergleichbar. Diesbezüglich scheinen beide Varianten gleichwertig. Auf dem fotografierten Negativ sieht man allerdings zwei Streifen. Ich konnte nicht ausmachen, wo die herkommen. Auf dem Negativ scheinen sie nicht zu sein. Das habe ich mit einer Lupe kontrolliert. Vielleicht reicht die Vergrößerung der Lupe aber nicht aus, um es zu erkennen. Wenn sie schon auf dem Negativ sind, werden sie beim Scan effektiv entfernt.
Fazit
Die Qualität des Scans und der Fotografie scheinen vergleichbar. Ich mache mir also keine Gedanken mehr deshalb. Zumindest bei diesem Foto bleibt bei der eigenen Fotografie mehr Spielraum für die Bearbeitung. Dafür verzichte ich gerne auf die Entfernung von Kratzern oder ähnlichem. Das mache ich dann in Lightroom selbst.
Im Februar war ich in Augsburg, um ein paar Fotos zu machen. Das Wetter war leider nicht optimal. Es war sehr kalt und bewölkt. Gerade letzteres ist für gute Fotos nicht so schön. Alles wird so flach dadurch.
Ich war eine Weile beim Glaspalast. Ohne Sonne gibt das Gebäude nicht so viel her. Innen war alles verschlossen. Um mich aufzuwärmen war ich im Museum Walter. Das hat erstaunlich viele interessante Gemälde, lohnt daher einen Besuch.
Danach war ich beim sogenannten Maiskolben, dem Augsburger Hotelturm. Mit dem ihm umgebenen Konferenzzentrum ist er ein schönes Beispiel für den Brutalismus.
Fotografiert habe ich mit der Leica M11 und der Leica M6. In der M6 hatte ich einen Rollei RPX 400 Film. Der Rollei RPX 400 könnte identisch mit dem Agfa APX 400 oder dem Kentmere 400 sein. Gerade heute habe ich dazu etwas in Blog Shoot it with film gelesen. Den Kentmere kenne ich nicht und ob der APX wirklich der gleiche Film ist, kann ich auch nicht sagen. Ich finde den RPX passabel und würde ihn wieder nehmen.