Eine Woche Apple Watch

Apple WatchDie erste Woche mit der Apple Watch ist rum. Eine ganze Reihe von Erfahrungsberichten ist mittlerweile im Netz zu finden und eine Apple-Watch-Gate gibt es auch schon: die Apple Watch funktioniert nicht, wenn man ein dunkles Tattoo am Handgelenk hat.

Naja, eigentlich geht nur der Pulsmesser nicht gescheit, was ja kein Wunder ist, weil er optisch den Puls misst. Die Farbpigmente in der Haut stören die Messung. Der Rest der Uhr wird natürlich problemlos funktionieren.

Punkto Pulsmessung. Die halte ich für ein großes Plus. Damit ist es für die Uhr besser erkennbar, wenn Aktivität vorliegt. Schrittmesser wie das Nike Fuelband messen Schritte. Wenn ich jedoch Fahrrad fahre, zeigt der Schrittmesser nichts an. Die Apple Watch erkennt die Aktivität aber, weil der Puls ansteigt. Ohne Pulsmesser ist das so nicht umsetzbar. Ich würde da also keineswegs von einem Feature Bloat der Apple Watch sprechen wie die Zeitschrift Macworld. Und dass der Pulsmesser recht exakt ist, habe ich ja schon letzte Woche geschrieben.

Apple Watch - WartenDie Befürchtungen hinsichtlich der Akkulaufzeit scheinen auch unbegründet. Wie oben zu
sehen, ist nach einem normalen Tag noch mehr als 40% übrig. Bei dem Akku des iPhones sieht es schon schlechter aus. Die Nutzung der Apple Watch zerrt arg an der Laufleistung des iPhone.

Die ständige Kommunikation mit dem iPhone ist  die größte Schwäche der Apple Watch. Ohne das iPhone in der Nähe geht außer der Uhrzeit nicht viel. Beim Start einer Anwendung sieht man häufig erst mal nichts außer dem drehenden Rad. Das ist nervend, wenn man nur mal kurz was prüfen möchte. Nachrichten gehen auf der Apple Watch ebenfalls verzögert ein. Es dauert schon mal 10 Sekunden, bis nach einer Signalisierung einer SMS auf dem iPhone, diese auch auf der Apple Watch erscheint. Grundsätzlich ist die Aufteilung zwischen iPhone und Apple Watch sinnvoll, nur reibungsloser könnte sie eben sein.

Einmal habe ich die Uhr über Nacht getragen, um zu sehen, was sie Nachts aufzeichnet. Das war keine gute Idee. Zum einen tat mir am Morgen das Handgelenkt weh. Die Uhr ist einfach zu groß und zu schwer. Außerdem war dann recht bald das Akku leer.

Vor Spionage habe ich bei der Apple Watch am wenigsten Befürchtungen. Im Gegensatz zu allen anderen Geräten mit Fitnesstracker schickt Apple die Daten nicht in die Cloud. Sie sind quasi im iPhone gefangen und können nur über eine App ausgelesen und genutzt werden. Wenn ich das mit Withings vergleiche ist das quasi Fort Knox. Ein Risiko besteht natürlich, wenn man einer App den Zugriff auf die Daten erlaubt. Die Versuchung eine Fremd-App zur Analyse zu verwenden ist groß, weil Health so grottenschlecht ist.

Der erste Tag mit der Apple Watch

Apple WatchObwohl ich erst 6 Minuten nach dem Startschuss für die Apple Watch meine Bestellung absetzen konnte (also 9:07!), halte ich am ersten Tag der Auslieferung um 10h meine schon in der Hand. Was ein Glück. Eigentlich war meine Lieferung erst für Ende Mai avisiert. Bestimmt liegt es an der Farbe. Blau wollten wohl nicht so viele.

Nun, am Samstag Nachmittag, also nach etwas mehr als einem Tag der Nutzung, bin ich von der Uhr begeistert. Sie ist wirklich ein tolles Gadget und macht richtig Spaß. Vom Gewicht war ich zwar etwas überrascht. Als ich sie das erste mal in die Hand nahm, dachte ich huch, ist die schwer. Sie trägt sich dennoch gut.

Die initiale Einstellung der Apple Watch lief natürlich ohne Probleme. Es ist erstaunlich, wie viele Anwendungen schon zur Verfügung stehen. In der Konfigurations App finden sich neben den Standardanwendungen viele wohlbekannte Apps, die ich schon lange und gerne nutze. Darunter zum Beispiel WeatherPro, Hue, MotionX-GPS, Twitter. Selbst bestimmt seltener genutzte Apps, wie zum Beispiel DueTime, haben eine Anpassung an die Apple Watch bekommen.

Die richtige Konfiguration der Apple Watch ist etwas, was Zeit kostet. Nicht zuletzt aus Angst vor der prognostizierten schlechten Laufzeit habe ich mich sehr zurück gehalten. Bei der Nutzung wird sich nach und nach herausstellen, was Sinn macht, was ich brauche und was kompatibel mit der Akkuleistung ist.

Ich trage seit 18 Monaten ein Nike Fuelband und habe die Uhr primär gekauft, um das Fuelband durch etwas zu ersetzen, was das Tracking übernimmt, aber weitere sinnvolle Funktionen bietet. Das ist bei der Apple Watch definitiv der Fall. Das Tracking scheint auf den ersten Blick gut zu sein und selbst die Pulskontrolle ist sehr zuverlässig. Beim Training im Fitnessstudio gestern habe ich die Messung der Apple Watch mit der Messung am Crosstrainer verglichen. Die Daten stimmt exakt überein.

Das Training – 2 Workouts mit je 20 Minuten – hat übrigens ca. 25% der Akkuleistung gekostet. Das finde ich recht viel. Allerdings spiele ich im Moment wohl etwas viel an der Uhr.

Heute habe ich das Routing ausprobieren wollen, was mir aber nicht gelungen ist. Die Uhr meinte entweder, es sei keine Route verfügbar, oder das Ziel wurde nicht gefunden. Da muss ich mich mal weiter mit beschäftigen. Hoffentlich bringt auch Google eine entsprechende Apple Watch App. Das Routing ist dort nämlich um einiges zuverlässiger und flexibler. Auch andere Apps haben noch so ihre Probleme. WeatherPro hat sich heute aufgehängt und DueTime hat die Synchronisierung mit der iPhone App noch nicht 100% im Griff.

Nach 10 Stunden Nutzung, mit Konfigurieren, Spielen, Workouts und vergeblichen Routing Versuchen sind noch 46 Prozent der Akkuleistung verfügbar. Da bin ich mal gespannt, wie das im Alltag wird.

eBike und Kettenverschleiss

drivelineBei meinem normalen Fahrrad nutze ich Kette und Ritzel schon seit Ewigkeiten, der Kettenverschleiss ist da eher marginal. Bei meinem eBike habe ich mir dazu auch nicht weiter Gedanken gemacht. Seit einiger Zeit springt beim Schalten aber gerne die Kette ab und ich habe mich mal im Internet und in Foren umgeschaut.

Das ist wirklich erschreckend. Gerade bei eBikes mit Mittelmotor führt die zusätzliche Belastung zu einem höheren Kettenverschleiss. Man spricht in den Foren von einem Wechsel der Kette alle 1.000 bis 1.500 km und zusätzlich einem Wechsel der Ritzel und des Kettenblatt ohne SchutzKettenblattes jedes 2. oder 3. mal. Schon im Artikel „eBike – Licht und Schatten“ habe ich mich über die hohen Folgekosten eines eBikes ausgelassen. Der anscheinend vorhandene Kettenverschleiss macht es nicht besser. Bei Kosten von mindestens 50€ für eine Kette kommen fast 50 Cent je gefahrenen Kilometer zusammen. Ein weiterer Grund, der eBike Fahren richtig teuer macht.

Ich wollte jedoch keine neue Kette kaufen, sondern mit wenig Aufwand verhindern, dass die Kette abspringt. Auf eBay habe ich den obigen Kettenschutzring gekauft. Kettenblatt mit KettenschutzEr wurde aus Taiwan geliefert – schnell, unproblematisch und günstig. Heute habe ich ihn eingebaut. Zuerst habe ich die mitgelieferten Abstandsmuttern verwendet, aber die waren gar nicht notwendig. Ohne ging es dann auch, weil die Kette recht dünn ist. Wohl eine Konsequenz der vielen Gänge.

Ich habe keine Ahnung, ob die Kette wirklich verschlissen ist oder nicht, aber durch den Kettenschutz kann die Kette zumindest nicht mehr nach außen abspringen, was sie immer wieder getan hat. Der Kettenverschleiss ist mir nun erst mal egal. Mein eBike hat ja auch gar keinen Mittelmotor sondern einen Motor in der Hinterradnabe. Da sollte die Belastung auf die Kette eigentlich geringer sein.