eBike Überwachung

Was teuer ist, weckt Begehrlichkeiten. Der Wert eines eBikes und das damit verbundene Risiko, dass es geklaut wird, ist sicherlich ein Nachteil gegenüber einem einfacheren Fahrrad. Es empfiehlt sich daher, ein eBike immer gut abzuschließen. Das mache ich auch immer, aber trotzdem bleibt ein schlechtes Gefühl, wenn ich mich vom eBike entferne.

Daher habe ich eine eBike Überwachung mit Hilfe eines GPS Trackers in mein eBike eingebaut. Ein GPS Tracker ist ein kleines Gerät, das zum einen über GPS den Ort ermittelt und zum anderen über eine Handy Karte verfügt, den Ort also auch mitteilen kann.

GPS TrackerIch verwende den Incutex GPS Tracker, den man schon für knapp 70€ bekommt. Die Kommunikation mit dem Tracker erfolgt über SMS. Die eingelegte Karte hat eine Rufnummer und ruft man diese an, so schickt der Tracker eine SMS mit den Positionsdaten zurück. Auf diese Weise kann ich also jederzeit erfragen, wo mein eBike sich gerade befindet.

Leider kann man sich unter den GPS Koordinaten, die per SMS kommen, nicht so viel vorstellen. Daher verwende ich auf meinem iPhone eine App, die die SMS in etwas lesbares übersetzt. Hier gibt es viele verschiedene; GPS Tracker Tool - Mapich nutze zur eBike Überwachung das GPS Tracker Tool.  Damit kann ich direkt sehen, wo sich mein eBike gerade befindet. Das funktioniert allerdings nicht automatisch, weil das iPhone es Apps nicht erlaubt, direkt auf SMS zuzugreifen. Daher muss die vom GPS Tracker empfangene SMS kopiert und dann die App aufgerufen werden. Diese erkennt, dass es sich um eine Tracker SMS handelt und baut die Darstellung auf. Wie im Bild rechts zu sehen, ist direkt erkennbar, wo sich das eBike befindet. wie der Batteriestand des GPS Trackers ist und einige weitere Informationen, die mir weniger wichtig sind.

Nun ist es ziemlich aufwändig, permanent zu schauen, wo sich das eBike befindet. Der GPS Tracker erlaubt jedoch auch ein Geofencing. GPS Tracker Tool - Fence Das bedeutet, ich kann einen Radius festlegen, aus dem das eBike nicht herausbewegt werden soll. Ohne eine App muss das Geofencing per SMS durchgeführt werden, was recht mühsam ist. Mit der App ist das ziemlich leicht. Wie im Bild links zu sehen kann ein Geo-Zaun definiert werden und die App erzeugt daraus die richtige SMS. Sobald der Geofence eingerichtet wurde, schickt der GPS Tracker sofort eine SMS, wenn der definierte Bereich verlassen wurde. Alternativ kann auch eine Maximalgeschwindigkeit definiert werden. Wird diese überschritten, erfolgt ebenfalls eine SMS. Dies kann noch rascher zu einer Meldung des GPS Trackers führen.

Mir ist natürlich klar, dass das überhaupt nicht gegen einen Diebstahl des eBikes hilft. Aber schon zu wissen, dass es bewegt wurde, ist nützlich. Ist man nicht allzu weit entfernt, kann man direkt zum eBike eilen und schauen, ob man noch etwas ausrichten kann. Ist es bereits weg, kann die Ortung helfen, den Dieb zu verfolgen. Ob die Polizei bereit ist, aufgrund der Ortung zu folgen, kann ich nicht sagen. Zum Glück habe ich das noch nie ausprobieren müssen.

Die Kosten für diese eBike Überwachung sind nicht zu hoch. Für GPS Tracker und App fallen ca. 75€ an. Ich nutze eine Prepaid Handy Karte ohne Grundgebühr, die für jede SMS 9 ct kostet.

Der GPS Tracker zusammen mit der App ermöglicht mir eine eBike Überwachung und auch, wenn es kein Schutz ist, lasse ich mein eBike entspannter zurück. Natürlich hat das eBike auch einen Code, aber was hilft mir der, wenn das eBike ins Ausland verschoben wird oder sonst wo landet.

3 Jahre eBike – Licht und Schatten

 

In der letzten Woche habe ich mehrere Artikel zu eBikes gelesen. Unter anderem in der Zeit Ein Autofan lässt den Wagen stehen, Elektrisch Radeln im Isarblog und Velophil wiederum in der Zeit. Da ich schon seit 3 Jahren ein eBike fahre, berichte ich nun von meinen Erfahrungen.

Viel Licht …

Vor etwas mehr als 3 Jahren fuhr ich mit meinem alten Rad durch die Stadt und wurde locker von einem anderen Radler überholt. Auf einem Rad, dass mir auf anhieb optisch total gut gefiel. Als ich zuhause war, habe ich herausgefunden, dass das gesehene Rad ein Winora Town:e war. Schnell hatte ich einen Händler in meiner Nähe gefunden, der das Rad vorrätig hatte, und eine Probefahrt wurde vereinbart. Das Rad hat mich direkt überzeugt. Es ist nicht wirklich praktisch, eher ein Spaßrad, aber das Fahren damit macht richtig Spaß. Da es Saisonende war, habe ich das Rad zu einem ordentlichen Preis kurz darauf gekauft.

Das Town:e ist richtig fix. Der Motor hat ordentlich Kraft und zieht gut an. Schon nach wenigen Metern hat man die maximale Unterstützungsgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht. Die Stabilität des Rades ist sehr gut und die Bremsen greifen richtig zu.

… viel Schatten

Soweit zum Licht. Auf der Schattenseite steht definitiv das Image eines eBikes. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gehört habe „ich brauche noch kein eBike“. Als bräuchte man erst eine gewisse Gebrechlichkeit, um eBike zu fahren. Für mich ist Fahrrad fahren kein Sport, sondern Transport von A nach B. Das kann ein eBike mit weniger Anstrengung als ein normales Fahrrad. Zur Arbeit beispielsweise sind es für mich ungefähr 10 Kilometer und der Giesinger Berg liegt dazwischen. Mit einem normalen Rad bin ich nach der Fahrt total durchgeschwitzt. Dazu habe ich keine Lust. Mit dem eBike geht es auch nicht ohne Schwitzen, aber es ist deutlich besser. Neben dem Fahrspaß hat das eBike den deutlichen Vorteil, dass ich ohne große Anstrengung flott voran komme. Häufig stehen Männer vor dem Rad und schauen es sich interessiert an. Nicht für sich selbst natürlich, sondern für ihre Mutter … ja klar.

Ein eBike ist ein totales Drama, wenn der Akku leer ist. Durch das relativ hohe Gewicht von Akku und Motor, ist das Fahren ohne Unterstützung wirklich mühsam. Vor allem, wenn man sich an die Unterstützung gewöhnt hat, ist es doppelt schlimm. Es ist mir mehrfach passiert, dass das Akku recht plötzlich auf leer ging. Gute Planung von Strecke und Ladung ist also sehr ratsam.

… und noch mehr Schatten

Noch schlimmer ist es, wenn das eBike einen Defekt hat. An meinem normalen Fahrrad habe ich bisher alles selbst repariert. Die Technik ist so simpel, dass das mit mehr oder weniger großem Aufwand immer ging. Manchmal etwas lästig, aber immer erfolgreich. Bei einem eBike ist das nicht mehr so einfach möglich. Das ganze System ist für mich viel zu kompliziert, als dass ich Reparaturen selbst durchführen könnte. Einfaches geht natürlich (Kette ölen), aber ein Plattfuss hinten (dort ist beim Town:e der Antrieb) muss wohl in die Werkstatt.

Nach ungefähr einem Jahr war mein eBike erstmals defekt. Die Unterstützung setzte hier und da aus. Das nervte. Der Händler hatte das Problem zum Glück sofort im Griff und durch Garantie entstanden keine Kosten für mich.

Ein weiteres Jahr später war die Unterstützung jedoch komplett weg. Diesmal konnte der Händler nichts machen und das Rad ging zur Reparatur zum Hersteller (Winora sitzt in Schweinfurt). Von dort kam es nach 2 Wochen mit einem neuen Display (=Elektronik) zurück. Alles wieder gut.

Wieder ein Jahr später war die Unterstützung nur noch kümmerlich. Also wieder zum Händler, der direkt konstatierte, dass der Akku defekt sei. Das leuchtete auch mir ein, weil es ausgebeult war, was auf einen Kurzschluss hindeutete. Aber selbst ein neuer Akku brachte keine Verbesserung. Also ging das Rad nochmals zurück zum Hersteller. Diesmal 8 Wochen Reparaturzeit, ein neuer Akku, ein neues Display und neue Wandler (die Teile ermitteln, wie schnell man selbst tritt).

Ein eBike ist ein teuerer Spaß

Ich fand den Defekt des Akkus nach 3 Jahren einen Witz, aber wenn man ein wenig im Internet sucht, ist das nicht unüblich. Gleiches kennt man ja auch von anderen Geräten. Schade nur, dass der Akku fast das teuerste am eBike ist. Die Anschaffungskosten, die Haltbarkeit und die nötigen Wartungen machen ein eBike zu einem teuren Spaß. Vor allem für einen Gelegenheitsradler wie mich schlägt die geringen Haltbarkeit der Akkus drastisch durch. Ich liege bei meinem eBike aktuell bei mehr als 1€ pro gefahrenen Kilometer. Da ist Taxi fahren billiger.

Für mich trotzdem das richtige

Vielleicht ist mein eBike ein Montagsrad und normalerweise funktioniert alles zuverlässiger. Die technologische Entwicklung geht weiter und neuere Räder sind wahrscheinlich günstiger und leichter zu warten. Ein höherer Preis als bei einem normalen Rad ist nicht zu vermeiden. Nichtsdestotrotz würde ich kein normales Rad mehr kaufen, weil die Vorteile eines (funktionierenden) eBikes für mich deutlich überwiegen. Ich würde ein eBike eher mit einem Roller vergleichen. Die Kosten eines Rollers sind ähnlich hoch, die Unfallrisiken allerdings größer (siehe dazu auch den Artikel Velophil), weil die Geschwindigkeiten höher sind und keinerlei Radweg genutzt werden kann. Letzteres schränkt die Einsätze eines Rollers zu sehr ein. Ein eBike ist fast ideal, weil es überall fahren kann, wo ein Fahrrad erlaubt ist, aber bequemere Mobilität ermöglicht.

Tesla Testfahrt mit Tesla Taxi

Die Elektroautos von Tesla finde ich extrem spannend. Im Moment liegen sie preislich etwas ausserhalb dessen, was ich für ein Auto ausgeben möchte, aber das Video eines Vortrag von Lars Thomsen über die Zukunft der Elektromobilität hat mich letztes Jahr sehr beeindruckt.

 

Und so wollte ich schon länger mal eine Testfahrt mit einem Tesla machen. Ich fahre seit 3 Jahren einen Prius und kenne daher bereits das Gefühl des lautlosen Fahrens. Ein Elektroauto ist aber sicher etwas total anderes als ein Hybrid.

Nachdem ich gehört habe, dass es in München ein Tesla Taxi gibt, welches man für Fahrten zum Flughafen und zurück buchen kann, war klar, dass dies meine erste Fahrt mit einem Tesla werden wird. Diese Woche war es dann soweit. Zusammen mit einem Kollegen habe ich eine Fahrt zum Flughafen mit dem Tesla Taxi gebucht.

Pünktlich stand es vor der Tür. Als Taxi ist der Tesla nicht nur wegen des Antriebs etwas besonderes, sondern auch wegen der Fahrzeugklasse. Wie üblich ging es rasch los und entgegen meiner Gewohnheit habe ich mich auf den Beifahrersitz des Taxis gesetzt. Quasi lautlos glitten wir durch den Stadtverkehr und außer dem fehlenden Motorgeräusch ist nichts besonderes feststellbar. Eigentlich sieht das Interieur nämlich aus wie bei fast allen Autos. Der große Unterschied ist allerdings die Bedienung. Statt vieler Knöpfe hat der Tesla S nur einen großen Touchscreen. Dieser stellt neben der Navigation (Google Maps) und diverser Informationen auch die nötigen Kontrollmöglichkeiten bereit. Daneben gibt es einen kleineren Monitor im Cockpit. Das hat eine gewisse Radikalität. Vor allem, wenn man es mit den altbackenen Bedienelementen bei BMW i3 und i8 vergleicht.

Auf der Autobahn wurde deutlich, dass das Motorengeräusch bei schnellerer Fahrt nicht entscheidend ist. Etwas zügiger gefahren (vielleicht 140) wird es spürbar lauter im Innenraum. Da sind teure Limousinen bestimmt leiser. Der Fahrer meinte auch, dass die Straßenlage bei hohen Geschwindigkeiten nicht wirklich gut ist. Ein Elektroauto mit der aktuell doch arg begrenzten Reichweite lädt jedoch sowieso nicht wirklich zum längeren schnell fahren ein, weshalb das zu verschmerzen ist.

Einmal hat der Fahrer uns auch die brachiale Beschleunigung spüren lassen. Da passiert wirklich was, wenn man auf das Gaspedal drückt. Nicht verwunderlich bei dem Drehmoment des Antriebs.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich sehnsüchtig die Elektroautos erwarte. Was mit meinem Prius im kleinen bereits sichtbar ist, wird mit Elektroautos Realität – das lautlose dahingleiten (auf leumund.ch als ein Gefühl wie beim Film Das 5. Element beschrieben). Ich bin sicher, denen gehört die nahe Zukunft. Viel eher, als es den deutschen Automobilherstellern recht sein kann.

Wer also auf einfache Art einen Tesla fahren möchte, sollte beim nächsten Flug die Gelegenheit ergreifen und eine eigene Testfahrt machen.