Endlich hatte ich Zeit zum Fliegenfischen. Durch meinen Umzug bin ich monatelang nicht dazu kommen. Das letzte mal war ich im März zum Fischen und das war ja eher unerfreulich. Zuerst war ich einen Tag in Waischenfeld. Leider war das Wetter nicht so doll. Es hat immer wieder geregnet und auf dem Wasser war keine Aktivität zu sehen. Trotzdem hatte ich zwei kleine Bachforellen an der Angel, die ich aber wieder zurück gesetzt habe.
Am nächsten Tag war das Wetter deutlich besser und zusammen mit Stephan habe ich mich das erste mal an der Sachsenmühle versucht. Die Fischstrecke Sachsenmühle ist ein etwa 2km langer Abschnitt der Wiesent in der Nähe der Sachsenmühle, hat aber mit dieser nichts zu tun. Das Gewässer wird von Alexander Thärmer bewirtschaftet und dieser begrüßte uns Mittags, stellte die Karten aus und wies uns ein. Das war alles sehr unkompliziert und schnell konnte es losgehen.
Wir entschieden uns für das rechte Ufer, um mit dem Fischen zu beginnen. An der Wiesent darf nicht gewatet werden und daher macht ein guter Zugang vom Ufer das Fischen leichter. Manchmal mangelt es am Rückraum, weil die Straße recht dicht vorbei geht, aber es gibt selbst für einen Anfänger wie mich an vielen Stellen ausreichend Platz zum Werfen.
Wir haben uns von der Mitte der Strecke zuerst flussabwärts bewegt, was sicher die bessere Wahl ist. Dort gibt es schnelle und langsame Passagen der Wiesent, unterschiedliche Breiten und viele Möglichkeiten zum Fischen. Flussaufwärts steht die Sachsenmühle, die einen Biergarten direkt an der Wiesent hat. Auch wenn dort gefischt werden kann, ist es nicht ratsam, in der Nähe der Gäste zu werfen. Außerdem ist ein Wehr direkt an der Sachsenmühle, was das Fischen dort nicht so attraktiv macht. Weiter flussaufwärts ist es wieder interessanter zu fischen.
Die Fischstecke Sachsenmühle ist wirklich schön und das Fischen dort hat Spaß gemacht. Zwei Nachteile gibt es allerdings. Zum einen ist auf der Fischstrecke Kanuverkehr. Bei schönem Wetter fahren viele Kanus die Wiesent hinunter. Das schränkt das Fischen etwas ein und jagt die Fische in sichere Unterstände. So war es kein Wunder, dass wir Bisse unter einem Baum und in Ufernähe unter dem Pflanzenbewuchs hatten.
Für mich war der Fang einer nicht übermäßig großen aber dennoch massigen Bachforelle ein großes Ereignis. Ist es doch mein erster entnommener Fisch an der Wiesent, seitdem ich letztes Jahr mit dem Fliegenfischen angefangen habe. Die dabei verwendete Fliege hat einen Platz auf einem Geweih in meinem Ferienhaus bekommen.
Damit komme ich zum zweiten Nachteil an der Sachsenmühle. Es darf nur ein Fisch entnommen werden. Somit war nach dem Fang meiner Bachforelle der Angeltag für mich zu Ende. Immerhin hat es zwei Stunden gedauert. Zeit gehabt hätte ich noch viel länger. Stephan hat weiter gefischt und ich habe ihm derweil am Ufer sitzend zugeschaut.