In New York hat sich seit unserem letzten Besuch viel verändert.
Es erscheint wesentlich sicherer als in den 90ern, als wir nachts keine Metro benutzt haben und die Parole im East End hieß don’t look like a victim. Damals haben wir im Hotel 17 gewohnt. Mir ist natürlich klar, dass die verbesserte Sicherheit auch auf Kosten der Schwachen ermöglicht wurde. Trotzdem macht es den Besuch von New York angenehmer. Übernachtet haben wir diesmal im The Jane Hotel im Meatpacking District. Dort ist die Gentrifizierung im vollen Gange. Wir mögen die schönen Cafés und Restaurants, aber die Luxussanierungen werden das Viertel für normale New Yorker quasi unbewohnbar machen.
World Trade Center Memorial
Eine uneingeschränkt positive Veränderung ist die Akzeptanz von Fahrrädern. Es gibt Mieträder, Radwege, Stellplätze. Also haben wir uns im Hotel zwei Räder geliehen und eine Tour durch New York gemacht. Unser erstes Ziel war das neue World Trade Center Memorial mit den zwei Becken am Platz der alten Türme. Das ist alles noch nicht fertig, aber schon jetzt sehr bewegend. Um die Becken herum sind die Namen der Opfer eingraviert. Daneben steht der ebenfalls unfertige Freedom Tower, jetzt One World Trade Center genannt.
Brooklyn New York
Die nächste Station unserer Radltour war das Pier 17. Dieses wird aber gerade umgebaut und war geschlossen. Daher haben wir nur ein Eis gegessen und sind dann weiter über die Brooklyn Bridge. Der Weg rüber nach Brooklyn war allerdings eine Tortur. Wir haben die Radltour an einem Samstag gemacht und daher waren neben den Touristen auch viele Ausflügler unterwegs. Der Weg über die Brücke ist schmal wodurch sich Radfahrer und Fußgänger permanent in die Quere kamen.
Ich kann übrigens nicht empfehlen, zu Fuß nach Brooklyn zu laufen. Am Ende der Brücke ist ein sehr langer Weg in einem Gitterkasten zu bewältigen, der alles andere als attraktiv ist.
In Brooklyn angekommen haben wir die Aussicht auf Manhattan genossen. Die Skyline ist wirklich beeindruckend.
Williamsburg New York
Wir sind recht bald weiter und haben uns unter der Brooklyn Bridge und der Manhattan Bridge in Richtung Williamsburg aufgemacht. Williamsburg ist auch eine dieser aufstrebenden Hipster Gegenden. Das wollten wir uns gerne anschauen. Leider sind wir nicht sehr aufmerksam gewesen, weil wir von orthodoxen Juden mit Pelzmützen abgelenkt waren, und vom Weg abgekommen. So landeten wir viel zu weit im Osten auf dem Broadway. Die Umgebung dort ist deutlich einfacher und rauer. Da stellte sich schnell das Gefühl nichts wie weg ein.
Positiv betrachtet sind wir den Broadway in Williamsburg unter der Hochbahn geradelt. Das war super.
Am Ende des Broadway sind wir endlich im Hipster Viertel angekommen gewesen und haben uns einige Zeit zum Shopping rumgetrieben.
Von dort sind wir über die Williamsburg Bridge zurück nach Manhatten gefahren.
Hier gab es im Gegensatz zur Brooklyn Bridge überhaupt keinen Verkehr. Angefangen von Little Italy haben wir dann die Stadt komplett durchquert und kamen zurück zum Meatpacking District.
Insgesamt haben wir eine 30km lange Radtour durch New York gemacht und die Stadt aus einer für uns komplett neuen Perspektive kennen gelernt.