Home Automation Fernsteuerung mit Hürden

Home Automation macht nur dann wirklich Spaß, wenn auch von unterwegs gesteuert und kontrolliert werden kann. Ich habe meine Heizungssteuerung vor 14 Tagen schon skizziert. Das funktioniert soweit ganz gut. Die Fernsteuerung stellte mich aber vor diverse Probleme.

Es ist klar, dass eine Fernsteuerung den Zugriff von außen (dem Internet) auf das Netzwerk Zuhause erfordert. Da wird mir schon bei der Vorstellung mulmig. Nun bietet die Homematic Anlage, die ich verwende, von Haus aus eine Fernsteuerung gegen eine monatliche Gebührt. Eine kostenlose Probezeit ist beim Kauf der Zentrale mit dabei und so habe ich als erstes dieses Angebot ausprobiert. Leider wollte das einfach nicht funktionieren.

Nach vielen Versuchen und Lesen von Foren und Blogs bin ich dann doch hinter das Problem gekommen. M-Net hat mir einem IPv6 Zugang geschaltet. Dieser hat nach außen hin keine IPv4 Verbindung mehr. Die Steuerzentral von Homematic kann aber nur IPv4. Also ist dieser Weg versperrt. Man kann zwar für 5€ im Monat IPv4 bei M-Net dazu bestellen, aber eigentlich ist mir das für diesen Zweck zu teuer.

Im Zuge der Fehlersuche bin ich auf den Anbieter Feste-IP.net gestoßen. Dieser bietet für kleines Geld (~ 5€ pro Jahr) eine Brücke von IPv4 zu IPv6. Das erschien mir fair und ich habe mich entschlossen, diesen Dienst zu benutzen.

Nun brauchte ich aber auch eine extern zugängliche Adresse für mein Netzwerk. Da ich eine FritzBox habe, nutze ich den entsprechenden Dienst von AVM, um diese Adresse zu bekommen. Die Adresse ist zwar nicht sprechend (eine wilde Zahlenkombination), aber das ist auch nicht notwendig, weil sie nur über die sprechende Adresse aus Feste-IP.net angesprochen wird.

Leider kann die FritzBox keine Umsetzung von IPv6 nach IPv4. Somit ist die Steuerzentrale von außen immer noch nicht erreichbar. Dazu ist ein Server notwendig, der dies macht. Zum Glück kann mein NAS, eine Synology, diesen Dienst erbringen.

Um flexibel zu sein, nutze ich die Synology als OpenVPN Server. Wenn ich von außen einen Zugang per VPN ermögliche, ist das gesamte Heimnetz ansprechbar und trotzdem geschützt.

Home Automation Fernsteuerung: HeizungssteuerungDiesen Weg habe ich mit Hilfe eines OpenVPN Clients etabliert: OpenVPN Client greift auf IPv4 Adresse von Feste-IP.net zu. Feste-IP.net routet auf IPv6 Adresse der FritzBox weiter. Die FritzBox reicht das weiter and die IPv6 Adresse der Synology und der dortige OpenVPN Server verbindet sich mit dem OpenVPN Client. Zwischen Client und Server habe ich somit eine IPv4 Verbindung, die quasi alle Geräte beherrschen.

Steht die VPN Verbindung, kann ich auf alle Komponenten meines Heimnetzes zugreifen. Auch auf die Steuerzentrale. Ich kann somit direkt mit Hilfe der App PocketControl die Heizung auslesen und steuern.

Insgesamt funktioniert das gut, aber der Aufbau ist doch sehr kompliziert. Ich bezweifle, dass das jemand ohne ordentliche Computerkenntnisse hinbekommt.

 

Allianz Arena – das erste mal

Allianz ArenaIch bin wahrlich kein Fan vom FC Bayern, aber die Gelegenheit in die Allianz Arena zu kommen wollte ich natürlich nutzen. Ein Freund hatte eine Karte übrig und so war ich nicht nur das erste mal in der Allianz Arena, sondern auch das erste mal überhaupt bei einem Fußballspiel.

Die Allianz Arena ist ein beeindruckendes Stadion. Die Beleuchtung macht wirklich etwas her. Die Sicht bei Nacht von der Autobahn oder noch besser aus einem Flugzeug auf die Allianz Arena ist toll. Viele Stadien beeindrucken durch die Architektur, die Allianz Arena durch die Beleuchtung.

Wir wären schon länger mal in die Allianz Arena gegangen, wenn es denn einfach möglich wäre. Leider ist es extrem schwierig, an Karten zu kommen. Jetzt war es also soweit.

Warum geht man zu einem Fußballspiel, wenn doch im Fernsehen alles so schön zu sehen ist? Na gut, Fernsehen ist übertrieben, weil ja Bundesligaspiele nur im Bezahlfernsehen übertragen werden. Aber mal davon abgesehen, warum geht man hin? Ich habe mir vorgestellt, es ist die Stimmung, die den Unterschied macht. So ist es zumindest bei mir mit Konzerten. Die Musik höre ich meist besser Zuhause. Aber die Stimmung des Konzertes, das Live-Erlebnis, geht eben nur live.

Die Spiele des FC Bayern sind quasi immer ausverkauft. Da muss die Stimmung doch super sein. Aber weit gefehlt. Vielleicht lag es am Spiel, das ich gesehen habe: FC Bayern Spielfeld der Allianz Arenagegen Bayer Leverkusen. Da war auf dem Spielfeld relativ wenig los. Ich kenne mich natürlich nicht aus, aber damit es spannend wird, sollte man zumindest ab und zu auf das Tor schießen. Das haben beide Mannschaften nur selten getan. Auf den Rängen war auch nichts los. Bis auf einen kleinen Block in der Südkurve fast nur Stille. Keine Fangesänge, kaum Jubel, keine Begeisterung. Manchmal war es total ruhig im Stadion. So habe ich mir das nicht Schalsvorgestellt. Dafür muss ich da nicht hingehen. Selbst unsere Karten für Plätze fast unterm Dach waren ziemlich teuer. Zu teuer für meinen Geschmack. Von der Warterei beim zurück fahren, der schwachsinnigen Arena Karte zum Bezahlen ganz zu schweigen.

Was ich aber richtig befremdlich finde, sind die Sprüche auf den Devotionalien. Das ist mit Sicherheit beim FC Bayern vergleichsweise harmlos, aber Hass, Stolz, Feinde sind Begriffe, die mich abstoßen.

Die Spiele des FC Bayern sind wohl eher eine Familien und Marketing Veranstaltung. Es ist ja auch sehr leicht, Fan des FC Bayern zu sein. Dank dem vielen Geld ist die Chance, Spiele zu gewinnen, sehr hoch. Die besten Spieler und Trainer werden zusammen gekauft. TelekomDas macht der Verein schon sehr geschickt. Auf einer Veranstaltung habe ich mal gehört, der FC Bayern sei eigentlich ein Medien Unternehmen mit Betriebssportgruppe. Das ist sicherlich übertrieben, aber im Kern hat es schon etwas Wahres.

Selbst die Zuschauer sind Werbung. Bei der Telekom kann man sich wohl für Karten in der Allianz Arena bewerben. Leider muss man dann alberne weiße Anzüge tragen, damit man aus der Ferne als Werbung im Publikum sitzt.

Der FC Bayern dominiert auch das Internet. So ist seine Webseite zur beliebtesten in der Kategorie Sport gewählt worden.  Auf der TEDx Konferenz wurde der Einfluss des FC Bayern auf Twitter sichtbar. Die München Peoplemap von Dave Troy zeigt deutlich, dass Twitterer des FC Bayern das größte Cluster sind und das einzige, das sich inhaltlich um ein Thema dreht. Wie diese Peoplemaps erzeugt werden ist leider nicht transparent. Würde mich schon interessieren, wie die Cluster ermittelt werden.

Gehe ich nochmal in die Allianz Arena? Wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme, bestimmt. Vor allem, wenn es ein Platz ist, von dem ich besser sehen kann. Gehe ich zu einem Spiel vom FC Bayern? Nur wenn ich muss. Werde ich Fan vom FC Bayern? Auf keinen Fall! Ich bleibe dem 1. FC Köln treu, egal wie oft er absteigt.

Home Automation – Einstieg auch für Mieter sinnvoll

Ich bin ein Fan von Automatisierungen und Messungen. Daher liebäugele ich schon lange mit einer Home Automation Lösung. Der Markt ist für mich unübersichtlich. Es scheint keine klaren Leader zu geben. Die großen (z.B. Google mit Nest) spielen da zwar auch mit, aber das scheinen mir eher Inseln zu sein, die sich nicht für Mieter eignen.

Nach etwas Recherche bin ich bei Homematic gelandet. Hauptsächlich, weil Homematic nicht nur Befehle an Geräte schicken kann, sondern auch einen Rückkanal hat. Die Geräte schicken also Statusmeldungen an die Zentrale. So kann der Zustand jedes Geräts jederzeit abgefragt werden.

Gestartet habe ich mit der Steuerung der Heizkörper. Das macht auch in einer Mietwohnung Sinn und erlaubt Sparen und Komfort beim Heizen miteinander zu verbinden.

Home Automation - WebUI-RäumeIch habe also eine Steuereinheit (CCU2) und je Raum ein Wandthermostat und je Heizkörper ein Heizköperthermostat gekauft. Die Steuereinheit wird ins lokale Netzwerk integriert und ist dann per Browser ansprechbar. Jedes Thermostat wird anschließend bei der Steuereinheit angemeldet. Obwohl die Web-Oberfläche der CCU2 wirklich nicht schön ist, geht das relativ einfach von der Hand. Dann werden in der Steuerzentrale die Räume beschrieben und die Thermostate den Räumen zugewiesen.

Soweit ist es leicht. Schwieriger ist die Verbindung von Wandthermostat und Home Automation - WebUI-VerknüpfungHeizkörperthermostat. Zuerst habe ich gedacht, ich kann auf den Wandthermostat verzichten, aber die Steuerung der Raumtemperatur ist ausschließlich mit Heizkörperthermostat nicht gut. Besser wird die Temperatur vom Wandthermostat erfasst und dieser steuert den Heizkörper. Die Verknüpfung dieser beiden ist mir mehrfach nicht gelungen, weil ich das Prinzip erst nicht verstanden habe. Homematic scheint sich da auch eher an Technikern zu orientieren. Für den normalen Anwender ist das fast zu kompliziert. Beginnt man aber beim Wandthermostat und wählt den Kanal aus, der zum Heizkörperthermostat spricht, kann danach der entsprechende Heizkörperthermostat ausgewählt werden und alles funktioniert. Der Trick liegt also in der Wahl des richtigen Kanals und der richtigen Reihenfolge.

Programmiert wird nun der Wandthermostat. Dies kann direkt von diesem oder über die Web-Oberfläche der Steuereinheit geschehen. Je Tag, getrennt nach Samstag, Sonntag, Wochentag oder gleich für alle Tage kann das Ein- und Ausschalten der Heizkörper sowie die entsprechende Zieltemperatur eingestellt werden.

Home Automation - WebUI-DiagrammIn die Steuereinheit kann eine Speicherkarte eingesetzt werden. Auf dieser lassen sich die Daten der Geräte sammeln. Der Temperaturverlauf für jeden Raum oder auch der Grad der Öffnung für jeden Heizkörper über die Zeit lässt sich damit schön sehen. Außerdem wird die Luftfeuchtigkeit je Raum erfasst.

Auch für Mieter ist Home Automation durchaus sinnvoll und machbar. Homematic kann natürlich nicht nur die Heizungen steuern, sondern auch Licht, Rolladen etc.