Fliegenfischen-Kurs in Waischenfeld

Mit dem Ziel, Fliegenfischen zu lernen, habe ich nach dem Erwerb des Fischerscheins, wie geplant, einen Fliegenfischen-Kurs in der Fränkischen Schweiz gemacht. Ort des Kurses war die Hammermühle in Waischenfeld.

2,5 Tage dauerte der Kurs. Der Inhalt erstreckte sich über die Grundlagen des Fliegenfischens mit Rute, Schnur und natürlich den Fliegen. Die Handhabung der Rute bei Leerwürfen und Rollwürfen gehörte dazu und ebenso das fertig machen der Schnur mit Vorfach und Tippet. Knoten zur Verbindung der Teile und auch das Anbinden der Fliege wurden geübt.

WiesentSchon bald nach Start des Kurses ging es auf die Wiese zum Werfen üben. Der Anfang fühlte sich leicht an, aber es ist dann doch nicht so leicht, wie gedacht. Der notwendige Bewegungsablauf muss gelernt werden. Das ist klar. Was die Sache aber schwer machte, war der Wind. Der blies relativ stark und in Böen. Beim Fliegenfischen bring ja die Schnur selbst das Wurfgewicht mit. Bläst der Wind auf die Schnur, fliegt sie nicht mehr ordentlich und der Wurf klappt nicht, vor allem für einen Anfänger! Mit Rückenwind bekommt man keinen Leerwurf nach hinten hin und mit Seitenwind verweht es die Schnur zur Seite. Am Anfang habe ich ohne Fliege geübt. Da ist das alles nicht so tragisch. Mit Fliege sieht es schon anders aus, weil sich diese dann gerne verhakt. Und so habe ich einige Zeit damit verbracht, verhakte Fliegen zu lösen oder verdrehte Schnur zu entwirren. Gerade durch den Seitenwind oder eine Böe kreuzt sich gerne die Schnur und die Fliege verhakt sich dann.

RuteGegen Abend wurde der Wind deutlich weniger und das Werfen einfacher. Am dritten Tag ging es schon viel besser und das Platzieren der Fliege auf dem Wasser klappte ganz passabel. Ich habe für den Kurs keine Ausrüstung gekauft. Eine einfache Rute mit Schnur und Rolle habe ich von einem Freund zum Geburtstag geschenkt bekommen. Sie tat gute Dienste und erst, wenn ich mehr Übung habe, überlege ich mir, ob ich eine andere Rute brauche. Von einem anderen Freund hatte ich auch eine wertige Rute dabei. Ich habe jedoch keinen großen Unterschied damit festgestellt. Neben der eigenen Schnur (einer WF) habe ich auch eine DT ausprobiert. Die ließ sich leichter werfen und flog anders. Der Austausch der Schnur scheint mir daher wichtiger zu sein als eine neue Rute.

Neben dem Werfen wurden im Kurs natürlich auch die Köder behandelt. Was fressen die Fische, wann fressen sie und wie. Mit der Fliege muss die echte Nahrung so imitiert werden, dass für den Fisch kaum ein Unterschied erkennbar ist. Ansonsten wird er die Fliege ignorieren. Das scheint während des Kurses nicht gut geklappt zu haben. Gefangen haben wir nämlich nichts. Ein kleiner Trost für mich war, dass auch die Fischer in der Nähe nichts gefangen haben. Es war wohl nicht einfach an diesen Tagen.

1. Das Wandern ist des Müllers Lust Am letzten Nachmittag, nach Ende des Kurses, habe ich noch weiter mein Glück versucht und tatsächlich einen Fisch an der Angel gehabt. Eine Regenforelle mit etwa 20cm Länge. Zu klein, um sie zu entnehmen. Nach Lösen des Hakens habe ich sie also wieder in die Freiheit entlassen.

Den nächsten Schritt habe ich mit dem Kurs gemacht. Vor dem Fliegenfischen-Kurs habe ich mir so gut wie nichts zum Fliegenfischen angeschaut. Ich kam also quasi blank zum Kurs gegangen. Mit den gelegten Grundlagen kann ich mich als nächstes ein wenig Literatur zum Fliegenfischen widmen.

 

Street Art Rom – unser Viertel ist nicht euer Museum

Street Art hat einen langen Weg hinter sich und ist schon länger voll im Mainstream angekommen. Über gut gemachte Werke regt sich keiner mehr auf. Sie gehören zum Bild einer modernen Stadt. Das ist in Rom nicht anders. Trotzdem gestaltet sich die Suche nach ihnen nicht einfach. Der touristische Teil von Rom ist, bis auf Tags, die ich persönlich nicht zu „Art“ rechne, quasi Street-Art-frei. Hier und da finden sich nur ein paar Schablonen, Sticker oder geklebte Werke.

Will man mehr sehen, muss man in die Vororte und Viertel abseits der Touristenpfade gehen. Dort, wo es runtergekommen ist, sich eine Szene entwickelt, sind auch die Künstler unterwegs. Das ist zum einen in der Nähe vom Bahnhof (Termini) und der Universität der Fall. Dort finden sich eine ganze Reihe gesprühte Graffiti und geklebte Varianten an den Türen und Fassaden der Clubs, Bars und Restaurants. Bei manchen hat man allerdings den Eindruck, der Besitzer hat sie selbst gemacht.

Das Viertel Quadraro hat eine ganze Menge Street Art und zieht damit auch bekannte Künstler an. Das Projekt „Museo di Urban Art di Roma“ (MURo) hat dafür gesorgt, dass dort viel entstanden ist. Es werden sogar Führungen veranstaltet, und die Gegend ist auf der Tourismus Seite von Rom verzeichnet. Allerdings sind die Bewohner des Viertels nicht alle glücklich damit. So ist an einer Wand über die Graffiti „Nostro quartiere non il vostro Museo“ gesprüht (Unser Viertel ist nicht euer Museum).

Auch etwas von Alice haben wir gefunden. Dafür mussten wir zwar weit laufen, aber es hat sich gelohnt. Eine relativ lange Mauer in einer recht trostlosen Gegend wurde von ihr gestaltet. In der Metro Station an der Spanischen Treppe gibt es einige schöne Graffiti und Murals, die im letzen Jahr entstanden sind. Darunter eins, das den Papst zeigt.

Reichweitenangst oder meine erste Fahrt mit dem BMW i3

BMW i3Ich bin ein großer Fan von Elektroautos. Schon lange versuche ich daher einen BMW i3 bei DriveNow zu ergattern. Das ist die einfachste Möglichkeit, eine Fahrt mit dem i3 zu machen. Am Wochenende war es endlich so weit. Ein verfügbarer BMW i3 stand vor mir und ich schlug zu.

In der Zeit war gerade ein Artikel über eine Fahrt mit einem Tesla von Hamburg nach Salzburg. 4 Zwischenstops waren nötig, da die Reichweite des Tesla zwar nominell mit 500km angeben wird, in der Praxis aber unter 300km liegt. Reichweitenangst war daher das bestimmende Gefühl. Die Reichweite des i3 wird mit 160km angegeben. In der Praxis ist sie sicher deutlich geringer. Wenn also jemand von Reichweitenangst geplagt wird, dann doch eher der BMW i3 Fahrer.

BMW i3 LichtIch ging von mindestens 100km Reichweite aus, als ich den i3 von DriveNow gesehen habe. Mit meiner Frau war ich am Flughafen, also ungefähr 50km von München entfernt. Bis zu mir nach Hause sind es 45km. Es sollte als – wenn auch knapp – ausreichen und ich habe den Wagen aufgeschlossen. Als wir eingestiegen sind, wurde eine Reichweite von 50km angezeigt. Nicht üppig, aber knapp ausreichend, um Heim zu kommen.

Als ich wir das Parkhaus verlassen haben, war die Reichweite schon auf 45km zusammen geschrumpft. Dann ging es auf die Autobahn und schon waren es nur noch 38km. So schnell wie die Reichweite zurückging, konnten wir unser Ziel nicht erreichen. Reichweitenangst ist da stark untertrieben. Zum Glück gab es einen Stau. Selten habe ich mich so darüber gefreut. Dann meine Frau: „mach die Heizung aus, das kostet nur Strom“. Stimmt bestimmt, also mache ich sie aus. Dann entdecke ich noch den Knopf für den EcoPro+ Modus. Den auch noch aktiviert und puh, die Reichweite liegt wieder über 40km. Der Stau löst sich auf, aber ich schleiche mit maximal 100 km/h nach Hause und komme tatsächlich mit einer Restreichweite von 20km an. Eine schöne Testfahrt mit entspanntem Fahren habe ich mir anders vorgestellt.

BMW ListeUnterwegs hat meine Frau das Navigationssystem eingeschaltet. Wir dachten, es würde die Reichweite mit einbeziehen und uns Hinweise geben, wie wir fahren müssen oder welche Ladestation wir anfahren sollen. Aber, nichts. Das Navi im BMW i3 ist Standard. Keinerlei Anpassung an den i3 war zu sehen. Wie auch das gesamte Cockpit – mit Stationstasten von 1 bis 10 – ist Standard. Da werden die Möglichkeiten überhaupt nicht genutzt. Auch wenn ich Tesla faszinierend finde, folge ich nicht dem aktuellen Hype um die Vorstellung des neuen Modells. Wegweisend ist jedoch die Integration von Motor, Software, Navigation und Internet im Tesla. Davon ist BMW extrem weit entfernt.

Übrigens ist der i3, nachdem ich ihn abgestellt habe, nicht auf grün (also frei) gegangen, sondern auf gelb (reserviert). Sicher war er nicht reserviert, sondern blockiert, weil er leer war. Den Hinweis, dass es 20 Freiminuten gibt, wenn ich den i3 an einer Ladestation abstelle, habe ich schön ignoriert. Hier wäre ein Service interessant, der mich mit dem Taxi dann Heim bringt. Aber, wie gesagt, keine neuen Ideen. Fast immer, wenn ich einen BMW i3 von DriveNow sehe, steht er auf gelb. Bisher dachte ich, die sind für jemanden reserviert. Jetzt weiß ich, sie sind einfach nur leer.

Meine Fahrt hat für die 45km den Ladestand um 33% reduziert. Das macht also bei optimaler Fahrt (quasi konstant 100 km/h, keine Heizung, keine Klimaanlage, moderate Temperatur) eine Reichweite von 135km. Nicht besonders beeindruckend. Ich denke bei heißem oder kaltem Wetter und ein wenig mehr Stau oder Berufsverkehr würde ich nicht von mir bis zum Flughafen und zurück kommen.