Urban Art Cloud und das Siegestor

Urban Art von Wilfried und Verena

Am letzten Wochenende war mal wieder das Streelife Festival in München. Wir sind trotz des kühlen und nassen Wetters hin, weil mein Arbeitgeber die Urban Art Cloud veranstaltet hat. Die Münchner konnten dabei zum Gestalter des Siegestors werden. IBM hatte eine Projektion auf das Siegestor installiert und über eine Bildschirm konnte man mit einem Pinsel direkt auf das Siegestor malen.

Urban Art #1 Urban Art #2 Urban Art #3
Urban Art #4 Urban Art #5 Urban Art #6

Das haben wir natürlich auch ausprobiert (siehe oben). Das Malen auf dem Bildschirm war leider nicht so einfach. Der Pinsel hat eine Verzögerung gehabt und war zwar ähnlich wie ein Pinsel, aber doch nicht wirklich so. Außerdem konnten alle mitschauen, was man malt, und die Schlange der Wartenden hat zusätzlich Druck ausgeübt. Es ist trotzdem ganz ok geworden. In dem Video von der Urban Art Cloud ist unser Kunstwerk kurz zu sehen.

Im making-of der Urban Art Cloud gibt es einige Hintergrundinformationen zum Projekt und der Technik dahinter.

IBM Deutschland - View 'IBM Urban Art Cloud' set on Flickriver

Der Club der toten Dichter auf dem Friedhof Bogenhausen

Auf dem Land üblich, in München jedoch eine Ausnahme: der Friedhof direkt um eine Kirche herum. Um die Kirche St. Georg findet sich diese Rarität. Schon seit dem Mittelalter gibt es den Friedhof Bogenhausen und heute liegen dort eine ganze Reihe von berühmten Persönlichkeiten, die mit München verbunden sind. Daher nannte die Süddeutsche Zeitung den Friedhof auch den „Club der toten Dichter„.

Am Samstag haben wir mit der Gruppe „ichbindannmalhier“ der Lutherkirche in München Giesing eine Führung über den Friedhof Bogenhausen gemacht. Dank Wikipedia war der Aufwand, eine eigene Führung auszuarbeiten, überschaubar. Dazu haben wir uns auf Basis der Liste in Wikipedia erst mal einen Überblick auf dem Friedhof verschafft. Lageplan Friedhof BogenhausenDabei ist ein Lageplan und eine kleine Route entstanden. Auf dieser Route liegen die in unseren Augen wichtigsten Persönlichkeiten. Sie beginnt am Eingang rechts mit dem Schauspieler Carl Wery und dann in der Mitte rechts mit dem Schriftsteller Joachim Fernau. Dann geht es links an der Mauer zu Johann von Lamont und dem ersten Highlight Liesl Karlstadt.

Die für einen Friedhof in München eher bescheidenen schmiedeeisernen Grabkreuze bestimmen das Bild auf dem Friedhof Bogenhausen. Die kleinen Kästchen in der Mitte des Kreuzes lassen sich oft öffnen. So auch das von Liesl Karlstadt. Also nicht vergessen, hier und da ein Kästchen zu öffnen.

Weiter geht es in dem Grabfeld links mit dem Erzähler Wilhelm Diess, dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder und dem Musikproduzenten Monti Lüftner und dem Komponisten Friedrich Meyer-Gergs sowie dem Schauspieler Hans Schweikart. Dann geht es schon zur Mauer links hinter der Kirche zum Karikaturisten Ernst Hürlimann, der lange für die Süddeutsche Zeitung gezeichnet hat, und dem Schriftsteller Oskar Maria Graf

Im Grabfeld finden sich dann die Gräber der Familie Schottenhamel, dem Schauspielern Friedrich Domin und Siegfried Lowitz sowie dem Unternehmer Josef Schörghuber.

Wieder an der Mauer links ist der Schauspieler Walter Sedlmayr und der Schriftsteller Peter de Mendelssohn zu finden. Lesenswert ist übrigens „Sedlmayr über das Filmen mit Genies“ hier. Ob er da wohl Fassbinder meint?

An der hinteren Friedhofswand liegen der Dirigent Hans Knappertsbusch und Filmproduzent Bernd Eichinger. Im Grabfeld rechts hinter der Kirche findet sich der Schauspieler Rudolf Vogel und an der rechten Mauer der Bildhauer Hans Wimmer, von dem beispielsweise das Reiterstandbild im Alten Hof stammt.

Im rechten Grabfeld direkt am Gang findet sich der Schauspieler Helmut Fischer, der ewige Stenz, Monaco Franze. Weil’s so schön ist hier ein kleines Video mit ihm:

Direkt hinter Fischer liegt der Schauspieler Gerd Brüdern. Weiter geht es an der rechten Mauer mit dem Schauspieler Werner Kreindl und dem Publizisten Wilhelm Hausenstein. Hausenstein hat als Generalkonsul in Paris einen großen Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland geleistet. Daneben liegen der Schauspieler Gusto Waldau und die Schriftstellerin Annette Kolb. Wieder fast am Eingang angelangt kommt man zum Grab des Schriftstellers Erich Kästner, mit dem die Runde über den Friedhof Bogenhausen zu Ende geht.

Auch wenn mich eigentlich die Dichter nicht so sehr ansprechen, sondern eher Persönlichkeiten aus dem deutschen Film der 70er-90er Jahren, lohnte sich der Besuch auf dem Friedhof Bogenhausen.

Gelesen: Das Ende des Zufalls

grand-centralSchon vor fast einem Jahr habe ich das Buch „Das Ende des Zufalls – Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht“ auf einer Veranstaltung geschenkt bekommen. Nun habe ich es endlich gelesen und wurde nicht enttäuscht.

Inhalt des Buches ist das Thema Big Data und wie Unternehmen mit den damit verbundenen Technologien ihre Geschäfte optimieren. Bereits im Frühjahr hatte ich über das Big Data Buch von Viktor Mayer-Schönberger geschrieben. Dabei ging es um den Paradigmenwechsel, der mit der Nutzung von Big Data einhergeht.

Rudi Klausnitzer, der Autor des Buches Das Ende des Zufalls, ist im Gegensatz zu Mayer-Schönberger kein Hochschullehrer, sondern ein österreichischer Medienmanager. Sein Buch ist daher aus der Perspektive einer Person geschrieben, die die Auswirkungen von Big Data erlebt. Klausnitzer spürte, dass es Veränderungen gibt. Die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden veränderte sich. Aber den meisten, denen die aktuellen Methoden zur Verarbeitung von Daten und der Statistik nicht so zugänglich sind (also fast allen), erschließt sich das Potential und die Gefahr dieser Veränderungen nicht. Auch ihm nicht direkt – und so möchte er die Hintergründe dieser Veränderungen aufspüren und recherchiert umfassend. Dabei kommen ihm seine guten Kontakte aus der Welt der Kultur und der Medien sicherlich zu gute. Sein Ziel ist es, dem Leser die Augen für die Veränderungen zu öffnen, die der Einsatz von Big Data mit sich bringen wird.

Das Buch ist keine wissenschaftliche Aufarbeitung von Big Data, Statistik oder maschinellem Lernen. Wer sich mit dem Thema bereits beschäftigt hat, wird hier nicht viel neues finden. Möchte man aber wissen, wie weit die Vorhersehbarkeit unseres Lebens wirklich schon geht und was das in Zukunft bedeuten könnte, ist das Buch ein guter Einstieg.

Das Buch kann man sich auch gerne bei mir ausleihen. Einfach melden.